Hagen. Der Gaspreis in Hagen steigt zum 1. Januar. Das teilt der Energieversorger Mark-E mit. Immerhin bleibt der Strompreis unverändert.
Trotz zuletzt deutlich gestiegener Beschaffungskosten für Strom kann der Hagener Energieversorger Mark-E – genau wie im letzten Jahr – die Strompreise konstant halten. Damit zahle sich die langfristige Beschaffungsstrategie aus, teilte das Unternehmen mit.
Im Gegensatz zu Anbietern, die in den letzten Wochen Insolvenz anmelden mussten oder ihren Kunden kündigen, kann Mark-E seine Kunden in Hagen weiterhin zuverlässig versorgen. Neben der Beschaffungsstrategie wirkt auch die gesunkene EEG-Umlage von 6,5 auf 3,723 3,723 Cent pro Kilowattstunde preisstabilisierend.
Dagegen steigen die Netzentgelte im Versorgungsgebiet der Mark-E als weiteres wesentliches Strompreiselement ab 1. Januar deutlich an – je nach Verbrauchsfall um über 20 Prozent. Hintergrund sei eine Netzentgelt-Erhöhung durch den vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber aufgrund einer bundesweiten Vereinheitlichung, so Mark-E.
CO2-Steuer macht sich bemerkbar
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Die ebenfalls langfristige Gasbeschaffungsstrategie könne die preiserhöhenden Effekte nicht vollständig kompensieren. So wirkten sich neben den zuletzt gestiegenen Beschaffungskosten auch steigende Kosten nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz – besser als „CO2-Steuer“ bekannt – auf die Preise aus. Ab 2022 kostet die Ausgleichszahlung der Emission einer Tonne CO2 30 Euro, 2021 waren es noch 25 Euro.
Mark-E muss daher erstmals seit Februar 2020 eine Erhöhung der Grundversorgungspreise vornehmen. Ab 1. Januar ergeben sich somit über die verschiedenen Verbrauchsfälle unterschiedliche Preisentwicklungen für den Gasverbrauch im Tarif „Komfort Gas“. So zahlt beispielsweise ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Monat 19,83 Euro (brutto) oder ca. 14,7 Prozent mehr für Gas.
Auch Gewerbekunden zahlen mehr
Neben den Privatkunden erhöhen sich auch die Gaspreise für Gewerbekunden entsprechend. Mark-E hat allerdings die Gaspreise so lange stabil halten können, dass die Kunden für einen Teil der Heizperiode noch von den günstigeren Tarifen profitieren.
Mark-E wird alle betroffenen Kunden in den kommenden Tagen in einem gesonderten Anschreiben über die Preiserhöhungen in den Gastarifen informieren. Unter der kostenfreien Hotline 0800-2202 201 können sich Privat- und Geschäftskunden telefonisch zu alternativen Tarifangeboten beraten lassen. Generell ist auch eine persönliche Beratung in den Kundenbüros der Mark-E in Hagen nach vorheriger Terminvereinbarung unter www.mark-e.de oder unter 0800-2202 201 möglich.
Verschiedene Ursachen für Preisanstieg
Derzeit sorgen verschiedene Ursachen für den starken Anstieg der Gaspreise in Deutschland, Europa und weltweit: Nach der Coronakrise hat sich die weltweite Konjunktur schneller erholt als angenommen, die Nachfrage nach Erdgas ist daher stark gestiegen. Dagegen ist das Angebot, unter anderem wegen geringer Investitionen in neue Förderkapazitäten, derzeit nicht ausreichend. Besonders stark ist die Nachfrage in Asien gestiegen, wohin derzeit der Großteil der Flüssiggaslieferungen (LNG) insbesondere aus den USA geliefert wird. Diese fehlen als ausgleichendes Element in Europa.
Der kalte und lange letzte Winter sowie der vermehrte Einsatz von Gaskraftwerken aufgrund der schwachen Stromeinspeisung der erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2021 haben zudem für sehr niedrige Stände in den deutschen Gasspeichern gesorgt, die über den Sommer nicht komplett aufgefüllt wurden.