Hagen-Mitte. Solange die Parkhäuser der Shopping-Galerien in Hagen geschlossen bleiben, soll die Verwaltung alternative Stellplatzflächen in der City anbieten.

Der enorme Parkdruck in der Innenstadt – aktuell vorzugsweise am Höing rund um die Rheinstraße – ist in den Augen der Politik den Bürgern nicht länger zuzumuten. Einstimmig hat die Bezirksvertretung Mitte daher die Stadt Hagen aufgefordert, bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses an diesem Donnerstag, 9. September, eine Übergangslösung zu präsentieren, um den Menschen endlich pragmatische Alternativen anbieten zu können.

Hintergrund dieses fraktionsübergreifenden, eindringlichen Vorstoßes ist zunächst einmal die Erneuerung der Rheinstraße. Dort läuft zurzeit der zweite Bauabschnitt zwischen der Funcke- und Zehlendorfer Straße, so dass für die Anwohner in diesem Bereich keinerlei Chance mehr besteht, ihre Autos abzustellen. Dieser Engpass wird zusätzlich verschärft, weil die Baufirma den angrenzenden öffentlichen Parkplatz an der Ecke Funcke-/Rheinstraße für ihre Zwecke belegt hat. Vor diesem Hintergrund haben die Anwohner bereits ihren Protest formuliert und die Stadt Hagen aufgefordert, zumindest für den Zeitraum der Arbeiten, den direkt angrenzenden Otto-Ackermann-Platz freizugeben.

Ackermann-Platz reserviert

Doch aus dem Rathaus gab es lediglich den Hinweis, dass dieses Areal sowohl für Einsätze des Rettungshubschraubers als auch als potenzielle Veranstaltungsfläche sowie als Parkraum für Sporttermine freigehalten werden müsse. „Diese Argumentation ist aus unserer Sicht unhaltbar“, formulierte zuletzt Grünen-Sprecher Hans-Georg Panzer seinen Unmut. Er schlug vor, durch die Ausgabe von Anwohner-Parkausweisen zumindest Teile der riesigen Freifläche für Interims-Stellplätze auszuweisen. Bezirksbürgermeister Ralf Quardt unterstrich zugleich mit Blick auf die Stadtverwaltung: „Wir brauchen hier eine Lösung – und zwar bereits in den nächsten Tagen.“ „Es ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum dieser Platz immer als eine heilige Kuh betrachtet wird“, ließ auch SPD-Ratsherr Werner König die Vorbehalte des Rathauses nicht gelten.

Galerien bleiben geschlossen

Ohnehin machte die Bezirksvertretung deutlich, dass die Stadt angesichts der weiterhin für unbestimmte Zeit geschlossenen Galerie-Parkhäuser dringend Alternativen anbieten müsse, damit der enorme Parkdruck in den angrenzenden Wohnquartieren endlich ein Ende nehme. Hier schlug die Politik vor, neben dem Höing auch den Stadthallen-Parkplatz sowie das Elbers-Parkhaus für einen begrenzten Zeitraum den Innenstadt-Pendlern anzubieten.

Am Freitag, 3. September, haben die Anwohner der Rheinstraße und benachbarter Straßen die Liste mit mehr als 50 Unterschriften im Büro des Oberbürgermeisters abgegeben.