Menden/Märkischer Kreis. Nach dem Todesfall in Idar Oberstein geraten Maskenverweigerer in den Vordergrund. So sieht es im Märkischen Kreis aus.
Immer wieder kommt es zu Polizeieinsätzen, weil Menschen ihre Maske gar nicht oder nicht korrekt aufsetzen möchten. Zwar geht die Auseinandersetzung meist glimpflich aus, doch es kann auch anders enden.
Auch im Märkischen Kreis hat die Polizei zuletzt ausrücken müssen, da uneinsichtige Männer auf einen Busfahrer einschlugen, der sie auf das richtige Tragen der Maske hinwies. In Idar Oberstein kam es zuletzt sogar zu einem tödlichen Vorfall. Ein Tankstellenmitarbeiter wurde von einem Kunden erschossen, nachdem der Mitarbeiter den Mann darum bat, die Maske aufzusetzen.
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Und auch ein paar Kilometer entfernt von der Hönnestadt, in Hagen, kam es wegen der Maskenpflicht in den vergangenen Tagen zu einer Schlägerei in einem Supermarkt. Doch die Polizei steht derweil vor noch einer Herausforderung: Impfpassfälschungen. Mit der künftigen Einführung von kostenpflichtigen Corona-Tests steigen aktuell die Fälle. Im Märkischen Kreis zählt die Polizei binnen weniger Wochen zehn Vorkommnisse, bei denen Menschen versucht haben, mit einem gefälschten Impfpass in einer Apotheke, die elektronische Version zu erhalten.
Christof Hüls, Pressesprecher der Kreispolizei, sagt im Gespräch mit der Westfalenpost zur Frage, ob die Zahl der Maskenverweigerer zunimmt: „Das ist ein ganz klares Jein.“ Es sei demnach schwierig, einen klaren Maskenverweigerer zu identifizieren. Es gebe unterschiedliche Arten von Querdenkern. „Bloß weil man etwas kritisch sieht, ist man ja noch kein Verbrecher“, sagt der Polizeipressesprecher. Es gebe aber eben auch andere Arten quer zu denken. Unter anderem komme es oft zu Fällen, in denen Menschen unter Einfluss von Alkohol aggressiv werden, wenn man sie auf die Maskenpflicht oder das richtige Tragen des Mund-Nasen-Schutzes hinweist.
Heftiger Fall in Altena
„Den heftigsten Fall hatten wir vor ein paar Wochen in Altena, wo zwei Maskenverweigerer beziehungsweise zwei Männer, die die Maske nicht richtig aufsetzen wollten, auf den Busfahrer losgegangen sind“, erinnert sich Christof Hüls. Beide waren alkoholisiert. „Da ist einiges kaputt gegangen und der Busfahrer hat auch heftige Verletzungen abbekommen.“ Doch aufgrund des Alkoholpegels der Täter könne man nicht beurteilen, wie beide grundsätzlich zur Maskenpflicht stehen. „Da jetzt von Maskenverweigerern zu sprechen, fällt mir schwer, weil Alkohol im Spiel war.“ Eine genaue Anzahl an Polizeieinsätzen im Kreis kann Hüls nicht nennen.
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Doch es komme immer wieder mal zu Vorfällen, bei denen Menschen in Geschäften ihre Maske nicht aufsetzen möchten. „Aber auch da ist immer wieder Alkohol im Spiel.“ Als gravierendes Problem sieht der Polizeipressesprecher aggressive Maskenverweigerer hier im Märkischen Kreis nicht. Zu Anzeigen aufgrund der Verweigerung kam es vor allem in der Anfangszeit der Pandemie. „Das Problem ist auch, dass wir als Polizei nicht unbedingt immer dafür zuständig sind. Die Bußgelder werden von den örtlichen Ordnungsämtern bearbeitet, wir werden da nur unterstützend tätig“, erklärt er.
Impfpassfälscher sehr auffällig
Ein größeres Problem seien derzeit sogenannte Impfpassfälscher. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen zehn Fälle bei der Polizei registriert. Drei davon in Lüdenscheid, einer in Iserlohn und es gab auch Fälle in Altena. In Menden ist derzeit noch nichts über gefälschte Impfpässe bekannt. Häufig bekommen die Betrüger den falschen Pass übers Internet, berichtet Hüls. Doch die sogenannte Chargennummer, die in dem Impfpass eingetragen wird, wird von den Mitarbeitern der Apotheke überprüft, bevor ein elektronischer Impfpass ausgestellt wird. Und so kamen die Fälle eben auch ans Licht. „Das gibt eine Anzeige wegen Fälschung von Gesundheitszeugnissen oder wegen Betrugs. Das zieht jetzt an, denke ich, weil die Tests bald nicht mehr kostenlos sind und die Leuten verhindern wollen, dass sie sich immer wieder kostenpflichtig testen lassen müssen.“ Es sei schwierig beide Probleme zu vergleichen. Eins stellt der Polizeipressesprecher jedoch direkt fest: „Das mit den Impfpässen war schon auffällig.“
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