Hagen. Tierschützer in Hagen sind froh: Insbesondere Hunden und Katzen komme es entgegen, dass in diesem Jahr nicht ausufernd geböllert werden darf.
Viele Menschen sind traurig oder verärgert, weil sie in der Silvesternacht auf das liebgewonnene Feuerwerk verzichten müssen (es sei denn, sie verfügen noch über Altbestände an Raketen und Böllern, denn Neuware durfte bekanntlich nicht verkauft werden). Den Tieren und ihren Beschützern kommen die Einschränkungen jedoch gerade recht. „Ich bin heilfroh, dass diesem ausufernden Geböllere ein Riegel vorgeschoben wurde“, sagt Birgit Ganskow, Vorsitzende des Tierschutzvereins Hagen.
Auch der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass Feuerwerk und Knallerei für Tiere oft puren Stress bedeuten. Der Krach sei besonders für Hunde und Katzen belastend, da sie ein wesentlich feineres Gehör haben als Menschen. Bei vielen Vierbeinern löse die Knallerei sogar Panik aus. „Die Tiere werden durch den Krach in Todesangst versetzt, sie zittern und gehen tagelang nicht mehr nach draußen“, so Ganskow.
Enorme Belastung auch für wilde Tiere
Aber auch für Wildtiere sei der übliche Silvesterkrach eine enorme Belastung, betont die Tierschützerin. Gegen das Abfeuern von einigen Raketen und Zisselmännchen, wie das früher der Fall gewesen sei, sei aus Tierschutzsicht vielleicht nicht unbedingt etwas einzuwenden: „Aber was heutzutage los ist, das ist ja nur noch Krach.“ Geböllert werde ja nicht nur in der Stunde nach Mitternacht, sondern schon Stunden bzw. Tage vor und nach Silvester: „Das stellt für die gesamte Tierwelt eine Katastrophe dar.“
Insbesondere für das städtische Tierheim seien die Einschränkungen daher ein Segen. In den Vorjahren hätten sich Feiernde häufig unterhalb der Brücke am Ende der Hasselstraße getroffen und dort ihr Feuerwerk entzündet. Weil die Tiere im Heim daraufhin regelrecht ausrasteten, habe man an die Menschen appelliert, sich zum Böllern doch bitte einen anderen Standort auszusuchen: „Aber dem sie sind leider nicht nachgekommen. Deshalb bin ich heilfroh, dass es in diesem Jahr ruhiger zugehen wird.“
Dennoch würden auf jeden Fall Tierschützer bzw. Mitarbeiter in der Silvesternacht im Tierheim nach dem Rechten sehen.