Kreis Olpe/Siegen. Zahlreiche Info- und Service-Angebote bringen die geplanten Mobilstationen in den Kreisen Olpe und Siegen für Radler, Bus- und Bahnfahrer.
Wer sich in Fahrradläden umschaut, weiß, wohin die Reise geht: E-Bikes, wohin das Auge reicht. Seitdem die Elektro-Räder den Markt erobert haben, kann auch die breite Masse hügelige Mittelgebirgsregionen wie das Sauerland erobern. Diesem Trend trägt der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) mit einem Vier-Millionen-Euro-Projekt Rechnung: In den Kreisen Olpe und Siegen sollen, wenn die Fördermittel des Landes wie beantragt fließen, 20 Mobilstationen errichtet werden, acht im Kreis Olpe, ein Dutzend im benachbarten Siegerland. Die Stationen sollen nicht nur ein Servicepunkt für Radfahrer sein, sondern auch für Nutzer von Bus und Bahn.
Elektronische Fahrgast-Tafeln, über zwei Meter hohe Info-Stelen, Wegweiser und Fahrrad-Boxen (Bike & Ride), aber auch Gepäckschließfächer, eventuell mit der Möglichkeit, die Radakkus aufzuladen und noch einiges mehr gehören zum Serviceprojekt, über das Stefan Wied, stellv. Geschäftsführer des ZWS die Verbandsversammlung umfangreich informierte, die im Olper Kreishaus tagte.
Erst Fördermittel, dann Ausschreibung
Eines vorweg: „Wir haben erst die Zusage für etwa ein Viertel der Fördermittel, für den von uns beantragten Löwenanteil hoffen wir auf eine Zusage im Frühjahr dieses Jahres. Und auch erst dann können wir mit der Ausschreibung für die Komponenten der Mobilstationen beginnen“, erklärte Wied.
4,1 Millionen Euro für 20 Mobilstationen
Für die 20 Mobilstationen in den Kreisen Olpe und Siegen werden nach jetzigem Stand 28 Infostelen errichtet, 17 Wegweiser, 19 Reliefpläne, 4 Uhren, 18 Gepäckschließfach-Stationen, 18 Fahrradbox-Anlagen, eine Fahrradsammelschließanlage (nur Attendorn), eine E-Bike-Ladesäule (in Olpe) und 52 elektronisch betriebene Fahrgastinformationstafeln. Läuft alles nach Plan, erhält der ZWS eine Förderung von rund 3,5 Millionen Euro, bei einer Gesamtinvestition von rund 4,1 Millionen. Bleibt ein Eigenanteil von rund 650.000 Euro. Folgekosten: Geschätzt 300.000 Euro jährlich.
Im Kreis Olpe kommen folgende Städte und Gemeinden in den Genuss solcher Mobilstationen: Attendorn (Zentraler Omnibusbahnhof/ZOB), Drolshagen (Marktplatz), Finnentrop (ZOB), Welschen Ennest (Ortsmitte), Altenhundem (ZOB), Grevenbrück (ZOB), Olpe (ZOB) und Wenden (Rathaus).
Alle Serviceangebote, so Wied, sollen möglichst in Sichtweite einer Station errichtet werden. Im Klartext: Hat der ÖPNV-Nutzer oder der Radler die Mobilstation entdeckt und erreicht, soll er nicht erst noch suchen müssen, was sich wo befindet. Gelingt dies wegen der örtlichen Gegebenheiten nicht, sollen zusätzliche Wegweiser Radler und Bus- und Bahnfahrer zu den entfernteren Einzel-Elementen führen.
E-Bike-Ladestation nur in Olpe
Was im Detail wo errichtet werde, so Wied, müsse mit den Kommunen noch abgestimmt werden, klar sei aber das grundlegende Gerüst. Überall sollen die über zwei Meter hohen Info-Stelen weithin sichtbar machen: Hier ist ein ÖPNV-Serviceangebot. Die Stadt Olpe verfügt bereits einen Reliefplan und eine Fahrrad-Sammelschließanlage beim neuen Omnibusbahnhof bzw. dem Bahnsteig. Außer der großen Info-Stele erhält die Stadt als einzige eine E-Bike-Ladestation, da hier in direkter Nachbarschaft zum Biggesee der größte touristische Nutzen erwartet wird. Stefan Wied: „Es wird davon ausgegangen, dass der Großteil der E-Bikefahrer die Mobilstationen mit geladenen Akkus anfährt und als Pendler den öffentlichen Verkehr für den weiteren Reiseweg nutzt.“
Akkulade-Möglichkeiten böten die Städte und Gemeinden, aber auch die heimischen Energieversorger widmeten sich bereits der Errichtung eines E-Bike-Ladenetzes. Nachteil für den ZWS: E-Ladesäulen würden im Rahmen der Mobilstationen nicht vom Land gefördert, müssten zu 100 Prozent vom ZWS selbst getragen werden.