Menden. Kommt im Frühling neues Leben in die einstige Kult-Kneipe im Herzen der Stadt? Nach fünf Jahren Leerstand soll wieder ein Weinkeller öffnen.
Kommt bald neues gastronomisches Leben in den lange geschlossenen Museumskeller? Nach Angaben der Stadt will ein Mendener Weinhändler bereits ab 1. April an der Kirchstraße neu eröffnen. Das Vorhaben kommt jetzt an die Öffentlichkeit, weil die Stadt dafür ihre eigene Planung wieder kassieren will. Das städtische Kulturbüro wollte aus dem urigen historischen Kellergewölbe im Herzen der Innenstadt, das seit dem Abschied von Kultwirt Frank „Roller“ Roelvinck Ende 2016 seit gut fünf Jahren leer steht, einen Werk- und Ausstellungsraum für Schülerinnen und Schüler machen.
Jahrelange Bemühungen um Neuverpachtung vergebens – dann kam Werkraum-Plan
Während Frank Roelvinck „Bei Roller“ am Neumarkt im Jahr 2017 ein neues und gut gehendes Innenstadt-Lokal eröffnete, schlugen seither alle Bemühungen der Stadt fehl, den Museumskeller neu zu verpachten. Weil ein weiterer jahrelanger Leerstand im Museumskeller zu baulichen Schäden führen könnte, kam das Schul-Vorhaben im März 2021 in den städtischen Kulturausschuss. Dort sprach man sich zwar grundsätzlich für die Nutzungsänderung aus, wollte aber ein ausgefeiltes Konzept dafür sehen.
Wirtschaftsförderung ergreift aussichtsreiche Initiative auf einen neuen Weinkeller
Bei diesem Stand kam es zuletzt auf Initiative der Wirtschaftsförderung (WSG) Menden zu einem laut Stadtverwaltung „sehr konkreten Interesse“ des Weinhändlers an der dauerhaften Anpachtung und gastronomischen Nutzung des historischen Kellers. Die Verwaltung weiter: „Insofern besteht jetzt die Gelegenheit, das historische Kellergewölbe wieder gemäß der ursprünglichen Planung einer gastronomischen Nutzung zuzuführen.“ Denn während der Umbau zu einem museumspädagogischen Raum Kosten in Höhe von 85.000 Euro verursachen würde, könnte der „neue Museumskeller“ für ganze 2500 städtische Euro betriebsbereit gemacht werden.
Stadtverwaltung will ihre eigene Planung jetzt begraben – für neues Gastro-Leben
Daher will die Stadtverwaltung die eigenen Pläne zum Umbau in Museumsräume nicht weiter verfolgen und den Museumskeller des Stadtmuseums als gastronomischen Weinkeller verpachten. Dies könne zu einer „deutlichen Belebung und Attraktivitätssteigerung der Achse Alter Rathausplatz/Kirchstraße beitragen“. Die somit jetzt fällige Rücknahme der Umbau-Idee sei zudem „unschädlich“ für mögliche Fördermittel. Kein Wunder: Diese Gelder sind noch nicht beantragt worden.