Wehringhausen. Caritas und Kunstverein organisieren in Hagen einen Kunstworkshop für vom Hochwasser betroffene Kinder: „Was in meinem Herzen ist.“
Oft lassen sich Gedanken und Gefühle nur schwer in Worte fassen. Durch die Kunst fällt es leichter, Emotionen Ausdruck zu verleihen. Genau darum geht es bei dem Kunstworkshop für Kinder, der überschrieben ist mit dem Motto: „Was in meinem Herzen ist“. Es handelt sich bei dem Projekt um eine gemeinsame Idee des Caritasverbandes Hagen und dem Wehringhauser Verein „Kunst vor Ort“.
Kulturarbeit in Hagen stärken
„Im Rahmen der Arbeit im Hochwasserhilfe-Büro Hagen sehen wir täglich, wie schlecht es den betroffenen Familien noch immer geht. Sie warten teilweise noch auf finanzielle Unterstützung und müssen weiterhin stark sein“, berichtet Thomas Doert, Teamleiter des Caritasverbandes Hagen. Denn auch nach mehr als einem halben Jahr haben viele Hagener Familien mit den Folgen der Flutkatastrophe im Sommer vergangenen Jahres zu kämpfen.
Gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden soll es deshalb verschiedene Projekte, vor allem für Kinder und Jugendliche, geben. „Es geht uns darum, belastete Familien zu entlasten. Anfangs waren es die existenziellen Sorgen, jetzt geht es daran, alles zu verarbeiten“, berichtet Doert. Durch das gemeinsame Projekt mit dem Kunstverein sollen die Kinder und Jugendlichen in erster Linie Abwechslung und Ablenkung vom Alltag und von den Sorgen bekommen. Aber es gehe eben auch darum, ihren Gefühlen und Gedanken Raum zu geben. „Es ist wichtig, Gefühle zu zeigen. Kinder sollen sich ausdrücken und das können sie hier ganz frei tun“, erklärt Kunsttherapeutin Petra Hoffmann-Penther.
Das Projekt richtet sich an Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, aber auch ältere Kinder zwischen 11 und 15 Jahren. „Das ist erstmal ein Versuch, aber wenn es gut ankommt, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wir es weiterführen“, so Petra Hoffmann-Penther.
„Kunst vor Ort“ in Wehringhausen seit 2016
„Kunst vor Ort“ gibt es seit 2016. Der gemeinnützige Verein bietet u.a. Kreativworkshops für Kinder und Jugendliche in Hagen an. „Wir sind regelmäßig in verschiedenen Stadtteilen auf öffentlichen Plätzen unterwegs und bieten direkt vor Ort Kindern die Möglichkeit kreativ zu werden“, berichtet Vorsitzende Lisa Peters. Verschiedene Künstler, aber auch pädagogische Fachkräfte wollen jungen Menschen so die Chance geben, zu experimentieren und sich zu entdecken. „Darüber hinaus geht es uns aber auch darum, die Kulturarbeit in den einzelnen Stadtteilen, vor allem in denen mit sozialen Ungleichheiten, zu stärken.“