Breckerfeld. Ein Motorradfahrer (21) verunglückt auf der Landstraße 699 in Breckerfeld tödlich. Seine Freunde müssen den Unfall mit ansehen.
Ein Kreuz steht am Rande der Straße. Ein Kreuz, das daran erinnert, das genau an dieser Stelle schon einmal ein Mensch tödlich verunglückt ist. Kein Datum. Nur ein Name, ein Schicksal. Und genau dort, wo dieses Kreuz steht, an der Landstraße 699, in einer Kurve unterhalb der Ortschaft Holthausen, hat am Sonntag wieder ein Mensch sein Leben verloren. Ein 21-jähriger Motorradfahrer aus Essen.
Über die genauen Umstände ist auch am Tag nach dem schrecklichen Unfall nur wenig bekannt. In einem Konvoi waren vier Motorradfahrer (Essener und Mühlheimer Kennzeichen) gegen 14.15 Uhr auf der Landstraße in Richtung Breckerfeld unterwegs. Sie fuhren bergauf. In einer Kurve zwischen der Zufahrt zur Mauer der Ennepetalsperre und der Ortschaft Holthausen passiert der Unfall.
Hinterrad rutsch weg
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Das Hinterrad des jungen Mannes, der die Gruppe anführte, rutschte unvermittelt weg. Er rutschte über die Fahrbahn. Und er stieß mit dem Kopf gegen einen Pfeiler, der die Leitplanke am rechten Fahrbahnrand hält. Dass diese Halterungen mit Styropor ummantelt sind, änderte nichts.
Ein Radfahrer und ein Autofahrer, die sofort angehalten hatten, versuchten noch, den 21-Jährigen zu reanimieren – vergeblich. Seine drei Freunde mussten den Unfall hilflos mit ansehen. Ein Rettungshubschrauber landete kurze Zeit später.
Unfallursache ist noch unklar
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Warum der Mann die Kontrolle über seine Maschine verlor, wie schnell er unterwegs war – dazu kann die Polizei keine Angaben machen. „An dieser Stelle gibt es kein Tempolimit“, sagt Sonja Wever, Sprecherin der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis, „allerdings schränken schon die Umstände das Tempo ein. Man kann die Kurven nicht mit Tempo 100 passieren.“
Eine Blutprobe sei dem Unfallfahrer nicht mehr entnommen worden. Es habe keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass Alkohol eine Rolle spielte.
Strecke bei Motorradfahrern beliebt
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Die L 699 ist bei Motorradfahrern und Radfahrer (sie ist Bestandteile der Enneperunde von Breckerfeld, über Ennepetal, Haspe und wieder zurück) gleichermaßen beliebt. Über mögliche Gefahren auf diesem Abschnitt, der immer wieder Motorradfahrer mit Ruhrgebietskennzeichen anlockt und schließlich in der Verlängerung zum populären Bikertreff an der Glörtalsperre führt, hatte unsere Zeitung noch vor gut einem Monat mit der Polizei gesprochen.
„Der Bereich ist unauffällig“, hatte Mario Klein, Leiter der Direktion Verkehr erklärt. Im EN-Kreis gebe es Strecken wie die Bundesstraße 482, auf der die Brisanz aus polizeilicher Sicht weitaus höher sei. In den letzten drei Jahren habe es auf dem rund 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Ennepetal und Breckerfeld lediglich 18 Unfälle gegeben, fünf mit Beteiligung von Motorradfahrern.
Sperrung für Motorräder für Polizei keine Option
Mitfahrer müssen Unglück mit ansehen
Die drei Motorradfahrer, mit denen der 21-Jährige, der kurz vor der Ortschaft Holthausen tödlich verunglückte, unterwegs war, mussten den Unfall direkt mit ansehen.Sie wurden noch vor Ort von einem Notfallseelsorger betreut.Nach der Unfallaufnahme bestiegen sie ihre Maschinen und fuhren damit zurück in Richtung Ruhrgebiet.Auch Einsatzkräfte des Löschzugs Breckerfeld waren an der Unfallstelle im Einsatz. Sie unterstützen Zeugen des Unfalls bei der Wiederbelebung. Für den 21-Jährigen kam allerdings jede Hilfe zu spät.
Darüber hinaus gebe es vereinzelte Beschwerden von Anwohnern über zu starken Lärm durch die Motoren. Dies ändere jedoch nichts an der Einschätzung der Polizei. Nur ein geringer Teil der Motorradfahrer halte sich nicht an die geltenden Regeln.
Vor diesem Hintergrund kommt für die Polizei auch keine Sperrung der Strecke für Motorradfahrer wie an der Prioreier Straße in Betracht. „Grund war damals die hohe Anzahl an Unfällen mit Verletzten“, so Mario Klein noch im Februar. „Die haben wir auf der L699 nicht.“
Ein tragischer Unfall ist nun hinzugekommen . . .