Menden. Das Unwetter am Wochenende hatte unmittelbare Folgen nicht nur für den Trödelmarkt, sondern auch für den verkaufsoffenen Sonntag in Menden.

„Wir hatten für den ersten verkaufsoffenen Sonntag mit Flohmarkt in Südwestfalen schönes Wetter bestellt – leider wurde am Nachmittag das falsche geliefert“, stellte Jenni Gröhlich, Organisatorin des Stadtmarketings, mit einem lachenden und einem weinenden Auge am Montagmorgen fest. Der Trödelmarkt musste am Nachmittag wegen des Unwetters abgebrochen werden (WP berichtete).

Dabei hätte es so schön laufen können. Nach dem Aufbau im Regen am frühen Sonntagmorgen zeigte sich der Himmel von seiner schönsten Seite. Auf dem Gelände herrschte keine Maskenpflicht. Nur in der Warteschlange am Eingang bei Weltbild und direkt an den Ständen musste der Schutz getragen werden. Trotzdem hielten viele zur Sicherheit dauerhaft Mund und Nase bedeckt.

Verunsicherte Besucher

Ein paar Stolpersteine gab es im Vorfeld: „Die Nachricht, dass der Kindertrödel ausfällt, hat viele verunsichert. Mein Telefon lief heiß“, so Jenni Gröhlich, „manche glaubten, dass damit die Veranstaltung vom Sonntag gemeint gewesen sei, und fragten nach.“ Außerdem sei im Internet die falsche Öffnungszeit veröffentlicht worden, sodass schon vor 9 Uhr Menschen anstanden. „Wir haben dann, um eine lange Warteschlange zu verhindern, bereits um 10 Uhr statt um 11 Uhr eingelassen. An der Kasse erhielt man ein Armband, das am Ausgang wieder abgegeben werden musste. „So wussten wir immer, wie viele Menschen sich auf dem Gelände aufhalten“, so Jenni Gröhlich.

15 Händler blieben fern

Für den Trödelmarkt hatten sich 50 Händler angemeldet, von denen 15 nicht angetreten waren. „Die hatten wohl bei einem Blick auf das Wetterradar bereits kalte Füße bekommen, denn ein Unwetter kündigte sich an“, so Jenni Gröhlich. Alle hätten aber gehofft, dass es an Menden vorbeischrammt. Besucherinnen und Besucher waren am Sonntagvormittag reichlich gekommen. Durch die zwei Euro Eintritt hatte sich niemand abhalten lassen, zumal der Eintritt für den VKM -- Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen – bestimmt war.

Auch Falk Steidel, Vorsitzender der Mendener Werbegemeinschaft, war am Sonntagvormittag guter Dinge. „Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing. Die Werbegemeinschaft hätte das allein nicht auf die Reihe gebracht“, betonte er. Mohammed El Chair hatte sich von Wetterwarnungen nicht abhalten lassen, mit seinem Trödelstand von Wuppertal nach Menden zu kommen. Bei ihm gab es alles, was das Herz von Sammelnden begehrt. Die Lego-Spezialisten Marina und Paul Stoltmann waren aus Solingen angereist. Beim Anblick der vielen Spielzeuge und Figuren bekamen nicht nur Kinder leuchtende Augen.

Gute Zusammenarbeit

Eine große Zahl Auswärtiger war nach Menden gekommen. „Wir haben zwar nur maßvoll geworben, trotzdem haben viele den Weg nach Menden gefunden. Nach Lockdowns und Einschränkungen hatten wohl viele Sehnsucht nach Normalität. Als erste Veranstaltung dieser Art in Südwestfalen haben wir wohl viele Menschen angezogen“, freute sich Jenni Gröhlich.

Aus Hüsten war eine Gruppe von Freundinnen samt Kindern und Enkelkindern angereist. Beate, Julien, Christine, Marie, Christa und Heike mit Hund Oscar waren begeistert. Sogar aus Soest, Werl, Balve und Neheim waren Besucher gekommen.

Jozeh Ramazani vom Salsa zeigte sich bei gut besuchter Außengastronomie und erweiterter Terrasse zufrieden. „Wir haben hier Platz und können uns ausbreiten. Abstands- und Hygieneregeln funktionieren“, stellte er fest. Personal werde gesucht. Er schaue optimistisch in die Zukunft.

Für den Handel lief der Sonntag nicht gut. Ab 13 Uhr waren die Geschäfte geöffnet. Bis zum großen Unwetter blieben nur knapp zwei Stunden. Susanne Leser von „Glücksgriff“ in der Kirchstraße brachte es auf den Punkt: „Es lief sehr vielversprechend an, dann sind wir ab 15 Uhr im Regen abgesoffen.“