Attendorn. Ein Gefangener der JVA Attendorn wurde leblos in seinem Haftraum vorgefunden. Die vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen wurden wohl eingehalten.
Am Samstagabend fanden Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Attendorn einen 46 Jahre alten deutschen Gefangenen in seinem Einzelhaftraum leblos vor. Das teilt die JVA Attendorn in einer offiziellen Pressemitteilung mit. Der Gefangene hatte sich zuvor augenscheinlich selbst stranguliert. Trotz sofort durchgeführter Maßnahmen zur Reanimation konnte der unverzüglich hinzugerufene Notarzt nur noch den Tod feststellen. Der Gefangene galt als psychisch instabil und suizidgefährdet. Auf Grundlage dieser Einschätzung unterlag er besonderen Sicherungsmaßnahmen.
Wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln
Der Gefangene befand sich seit dem 2. Dezember 2021 zur Vollstreckung einer Ersatzfreiheitsstrafe wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln und einer weiteren Ersatzfreiheitsstrafe wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz in Tateinheit mit der Zuwiderhandlung einer vollziehbaren Anordnung in Haft.
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Die Kriminalpolizei war zur Durchführung entsprechender Ermittlungen vor Ort. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gibt es derzeit nicht. Die Staatsanwaltschaft hat, wie in diesen Fällen üblich, ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Zum einem ersten, vorläufigen Ergebnis ist die Staatsanwaltschaft gekommen. „Wir gehen aktuell davon aus, dass die JVA die vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen auch eingehalten hat“, erklärte Staatsanwalt Rainer Hoppmann auf Nachfrage. Mehr könne er aufgrund der Kürze der Zeit aber noch nicht sagen.
+++ Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.