Vorhalle. „Machen statt meckern“ lautet die Devise des Initiativkreises „Lebendiges Vorhalle“. Resultat dieser Einstellung: fünf neue Fitnessgeräte.
Wenn der Initiativkreis „Lebendiges Vorhalle“ sich etwas vornimmt, dann wird aus dem Vorhaben in relativ kurzer Zeit Wirklichkeit. Zur Osterzeit hatten die ehrenamtlichen Macher angekündigt, den Europaplatz in Hagen-Vorhalle mit Fitnessgeräten für die Allgemeinheit ausstatten zu wollen. Sechs Monate später ist es so weit: ein Stepper, ein Rudergerät, ein Ergometer, ein Rückentrainer und ein Butterfly (für die Brustmuskulatur) sind einsatzbereit. „Wir sind wirklich sehr froh. Ich glaube, der Europaplatz hat mit diesen fünf Geräten deutlich an Attraktivität gewonnen“, so Kristina Kramps vom Initiativkreis.
Dank an die Sponsoren
Der Initiativkreis „Lebendiges Vorhalle“ bedankt sich bei allen Sponsoren, die die Anschaffung der rund 10.000 Euro teuren Fitnessgeräte ermöglicht haben. Anders als bei ähnlichen Projekten in anderen Hagener Stadtteilen wurden 80 Prozent der Summe von Sponsoren aufgebracht.Dabei handelt es sich um die Bezirksvertretung Nord (2000 Euro), das Vorhaller Forum, die Sparkasse Hagen-Herdecke, die Märkische Bank, die Firmen Ottensmann, Bechem und Burg sowie die SG_Vorhalle_1909.
Bei der Auswahl der Geräte haben sich die Vorhaller an den Wünschen von Jugendlichen aus ihrem Stadtteil orientiert, schließlich soll der Europaplatz ein Aufenthaltsort für Vorhaller jeder Altersgruppe sein. „Wir haben den jungen Leuten die Auswahl überlassen“, so Kristina Kramps: „Es ist uns wichtig, dass der Platz Generationen übergreifend genutzt wird.“
Dank des Initiativkreises hat der Europaplatz in Vorhalle in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität hinzugewonnen. Für die älteren Bürger, denen der Platz als zentraler Anlaufpunkt für ein Schwätzchen oder ein Treffen mit Freunden dient, wurden bunte Kissen für die Bänke und weiteren Sitzmöglichkeiten angeschafft, die in einer Kiste am Rande des Platzes gelagert werden.
Angebote für alle Generationen
Verteilerkästen und Mülleimer wurden in Gemeinschaftsarbeit mit Kindern bunt angemalt, Blumenkübel gestrichen, ein Amberbaum gepflanzt, eine Wildblumenwiese angelegt. Für die Kinder wurde am Rande des Spielplatzes ebenfalls eine Kiste platziert, in der Spielzeug aufbewahrt wird. Doch es ist wie mit den Sitzkissen: Nicht alle Nutzer legen die Gegenstände nach Gebrauch in die Kisten zurück, manchmal verschwinden einzelne Teile sogar auf Nimmerwiedersehen.
Doch das ist kein Grund für die engagierten Mitglieder des Initiativkreises, die Flinte ins Korn zu werfen. „Machen statt meckern“ heißt das Motto. Zwar würde ihr manchmal entgegen gehalten, dass all ihre gut gemeinten Absichten ja früher oder später doch durch Vandalismus in Mitleidenschaftgezogen würden, so Kristina Kramps: „Aber wenn man nicht irgendwann mal anfängt etwas für den Ort zu tun, dann wird ja nie etwas passieren.“
Auch Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt ist ein erklärter Befürworter dieser Einstellung und ließ es sich nicht nehmen, bei der Einweihung der Geräte vor Ort zu erscheinen. „Was hier geleistet wird, ist ein wunderbares Beispiel für bürgerschaftliches Engagement“, lobe er die Arbeit der ehrenamtlichen Macher.
Rückwind aus drei Unternehmen
Bei der Suche nach Sponsoren für die neuen Fitnessgeräte bewiesen die Mitglieder des Initiativkreises zudem einen langen Atem. 42 Vorhaller Firmen schrieben sie an und baten um finanzielle Unterstützung, drei Unternehmen erklärten sich schließlich dazu bereit. Geld zu sammeln, ist eben mühsam, was die Vorhaller jedoch nicht davon abhält, schon die nächsten Anschaffungen ins Auge zu fassen.
Im nächsten Jahr sollen kulturelle Veranstaltungen oder Events Leben auf den Europaplatz bringen. Kristina Kramps könnte sich Picknicks, ein Trödelmarkt oder Spieleabende vorstellen, außerdem hat sie Kontakt zum städtischen Kulturbüro aufgenommen, um die Möglichkeit von Konzerten oder ähnlichen Angeboten auszuloten. Was auch immer am Ende umgesetzt wird: „Über allem steht das Ziel, Leben auf den Europaplatz und somit nach Vorhalle zu bringen und die Menschen aus unserem Stadtteil einander näherzubringen.“
Regine Sonnleitner, die ebenfalls Mitglied im Initiativkreis ist, hat die Fortschritte auf dem Europaplatz in einem Buch zusammengefasst, in dem die Veränderungen aus der Sicht von zwei Rotkehlchen beschrieben werden. 1 Euro aus dem Verkauf des Werkes stellt sie wiederum dem Initiativkreis zur Verfügung.
+++ Auch lesenswert: Der alte Hasper Bahnhof hat wieder eine Zukunft +++