Hagen. Was die Hagener Sängerin Vanessa Henning über den Theater-Stream zu „Wenn die Nacht am tiefsten“ denkt und wie man an Online-Tickets kommt.

Auch auf der Hauptbühne des Theaters zu sehen und zu hören: Sänger Patrick Sühl.
Auch auf der Hauptbühne des Theaters zu sehen und zu hören: Sänger Patrick Sühl. © Theater Hagen | Klaus Lefebrve

Am Samstag, 22. Mai, ist es soweit – dann wird die Rock-Pop-Punk-Party „Wenn die Nacht am tiefsten“ des Hagener Theaters in die Wohnzimmer hoffentlich vieler, die mitfeiern wollen, übertragen. Live, als Stream im Internet. Das 1970er-/80er-Jahre-Rockkonzert wird dann in kompletter Länge gezeigt. Anders als beim Weihnachtsmärchen oder bei Lutz-Stücken, die bereits ebenfalls gestreamt wurden, wird es vom Party-Konzert keine Aufzeichnung geben. Was noch anders ist? Der Stream wird nicht kostenlos ins Internet gestellt, sondern Interessierte müssen im Vorfeld ein Online-Ticket (ab 10 Euro) kaufen.

Etliche Kameras werden die rasante Show, die am Samstag um 19.30 Uhr startet, filmen. „Ich freu’ mich einfach riesig, dass ich endlich mal wieder live auf der großen Bühne stehen kann. Andererseits ist es natürlich schade, dass wir vor leeren Reihen spielen, da ja kein Publikum im Theater sein darf“, sagt Vanessa Henning, eine der drei Hauptakteure.

Die 37-Jährige überlegt kurz, fährt dann fort: „Aber es ist schon cool zu wissen, dass doch Zuschauer die Show verfolgen – wenn auch aus ihren Wohnzimmern heraus­ oder von ihrem Balkon aus.“ Die Sängerin aus Hohenlimburg lacht: „Zugegeben – es ist schon komisch, dass wir niemanden sehen können und keinerlei Reaktionen wie Applaus, Zuwinken oder Raunen vom Publikum bekommen. Solch ein Konzert hab’ ich noch nie gegeben – das ist schon spannend.“

Ein Wiedersehen mit den Kollegen

Vanessa Henning besetzt eine der Hauptrollen in der Punk-Rock-Show „Wenn die Nacht am tiefsten
Vanessa Henning besetzt eine der Hauptrollen in der Punk-Rock-Show „Wenn die Nacht am tiefsten". „Solch ein Konzert hab’ ich noch nie gegeben – das ist schon spannend“, sagt die Hagener Sängerin. © Theater Hagen | Klaus Lefebrve

Zur Erinnerung: Die Rock-Show, die ursprünglich in der ersten 2020-Jahreshälfte Premiere feiern wollte, musste Pandemie-bedingt verschoben werden. Zum ersten Mal gezeigt wurde das fetzige Event dann schließlich am 6. September – vor gerade einmal 150 Zuschauern und unter strengen Coronabedingungen. Doch der Vorhang öffnete sich nur wenige Male, dann musste das Theater aufgrund Corona wieder schließen.

Vor kurzem wurden die Proben für die Show wieder aufgenommen, der komplette Durchlauf in Kostümen und mit Masken steht am heutigen Freitag an. „Es ist schön, die Kollegen endlich wieder zu sehen und gemeinsam Musik zu machen“, sagt Vanessa Henning mit Begeisterung in der Stimme.

Wilde Reise durch Rockmusik-Geschichte

Die Rock-Pop-Punk-Party versteht sich als wilde Reise durch die deutsche Rockmusik-Geschichte, die in den 1970er-Jahren mit den Musikern von Ton, Steine, Scherben in Berlin ihren Anfang genommen und später dann über die Hagener Bands Grobschnitt, Extrabreit und Nena ihren Weg an die Volme gefunden hat.Vanessa Henning war bereits als Sängerin in der beliebten Rock-Show „Take a walk on the wild side“ im Hagener Theater zu sehen. Außerdem tritt sie unter anderem auf Festivals mit ihrer Coverband „Just Pink“ sowie der „Deluxe-Radio-Band“ auf.Tickets (das günstigste kostet 10, das teuerste, das als Unterstützung für das Hagener Theater gesehen wird, kostet 50 Euro) können online über die Seite theaterhagen.de gekauft werden. Der Käufer erhält dann per E-Mail einen Link, der nicht weitergegeben werden kann und der nur live ab dem morgigen Samstag, 19.30 Uhr, abrufbar ist.

Das Team besteht aus den Protagonisten Vanessa Henning, Alexander Brugnara und Patrick Sühl, zwei Background-Sängerinnen, einigen „Movern“, die Tanzeinlagen und Statisterie-Aufgaben übernehmen, sowie fünf Musikern, die ebenfalls auf der Bühne stehen.

Kameraleute werden einbezogen

Normalerweise sei sie ein sehr kommunikativer Mensch, „eigentlich würde ich die Zuschauer des Rock-Events zum Mitsingen und Mitklatschen animieren. Jetzt singe ich die Kameraleute an“, sagt Vanessa Henning.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Ina Wragge, Sprecherin des Theaters, dass der Vorverkauf der Online-Tickets bislang gut gelaufen sei, „aber über weitere Interessenten freuen wir uns natürlich“. Wer auf jeden Fall unter den Stream-Zuschauern sein wird? „Meine Familie und Freunde sind in ihren Wohnzimmern am Start – da bin ich mir ganz sicher“, sagt Vanessa Henning und lacht.