Kreis Olpe. Die Inzidenz bei Jugendlichen im Kreis Olpe explodiert. An 21 Schulen gibt es bereits Corona-Fälle. Der Impfbus ist nun an Schulen im Einsatz.
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen im Kreis Olpe breitet sich das Coronavirus aktuell sehr stark aus. Nach dem Ende der Sommerferien ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den 10- bis 19-Jährigen auf 290 gestiegen. Seit Beginn des neuen Schuljahres wurden an 21 Schulen im Kreisgebiet Corona-Fälle bei Schülern festgestellt, teilte der Kreis Olpe am Mittwoch auf Nachfrage mit. Insgesamt 38 Schülerinnen und Schüler waren betroffen.
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Auf den Unterricht haben die Infektionen allerdings nicht mehr so einen großen Einfluss wie noch im vergangenen Schuljahr: Statt ganzer Klassen werden nach der neuen Landesverordnung nur noch die Sitznachbarn der Infizierten in Quarantäne geschickt, alle weiteren Klassenkameraden bleiben im Präsenzunterricht. Für 56 Kinder und Jugendliche ist wegen des Kontaktes zu einem infizierten Mitschüler vom Gesundheitsamt Quarantäne angeordnet worden. „Zusätzlich sind zudem die schulpflichtigen Geschwisterkinder der Indexperson in Quarantäne“, teilt der Kreis mit, „wobei hier der Grund für die Quarantäne nicht im schulischen, sondern im familiären Umfeld liegt.“
Impfbus hält seit dieser Woche an den Schulen im Kreis Olpe
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat zwar mittlerweile eine Impfempfehlung für Jugendliche ab 12 Jahren herausgegeben, doch es wird noch Wochen dauern, bis möglichst viele in dieser Altersgruppe durchgeimpft sind. Um die Jugendlichen besser zu erreichen, fährt seit dieser Woche der Impfbus die Schulen im Kreisgebiet an.
„Es ist wichtig, dass wir jetzt die Kinder und Jugendlichen erreichen, für die es lange keine Impfempfehlung gab“, sagt Stefan Spieren, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums in Attendorn. Das Interesse sei in dieser Altersgruppe groß: In seiner Hünsborner Praxis habe er am Dienstag 180 Menschen geimpft, die Hälfte davon seien Kinder gewesen. Es brauche allerdings auch niedrigschwellige Angebote. „Es gibt Kinder und Jugendliche, die sind noch unsicher und brauchen eine nahbare Person, die ihnen Antworten auf ihre Fragen geben kann. Und in diesem Rahmen trauen sie sich vielleicht auch Fragen zu stellen, die sie nicht unbedingt ihrem Hausarzt stellen würden.“
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Generell impfen Spieren und Co. alle Impfwilligen ab 12 Jahren. Allerdings muss in diesen Fällen eine Vollmacht der Eltern vorliegen. Das war am Mittwoch nicht notwendig: Nachdem der Impfbus zunächst an der Berufsschule in Lennestadt hielt, an der ohnehin nur ältere Schüler unterrichtet werden, machte der Impfbus anschließend Station am Gymnasium Maria Königin. Auch hier wurden nur Jugendliche ab 16 Jahren geimpft – mit mäßigem Erfolg. „Abgesehen davon, dass unsere Q 2 momentan auf Stufenfahrt in Hamburg ist, haben wir vielleicht noch 40 bis 60 Schüler und Schülerinnen, die noch nicht geimpft sind“, so Schulleiter Jan Fabian Borys.
Präsenz- und Online-Unterricht sollen gleiches Niveau haben
Am Maria Königin gab es im neuen Schuljahr bislang noch keine positiven Corona-Fälle. Man habe sich im Vorfeld Gedanken gemacht und ein Konzept aufgestellt, wenn ein Teil der Klasse tatsächlich in Quarantäne müsse. Ziel sei es, die Schüler und Schülerinnen durchgehend zu beschulen, sodass keine Diskrepanz zwischen Präsenz- und Online-Lernenden entstehen soll. „Dazu können diejenigen, die zuhause bleiben müssen, phasenweise per Video dazu geschaltet werde, um dringende Fragen zu diskutieren“, erklärt Borys. Eine dauerhafte Zuschaltung sei allerdings aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt. „Nachmittags können die Schüler und Schülerinnen aber auch noch mal bei Bedarf die Aufgaben durchsprechen mit der entsprechenden Lehrkraft.“
Im Gegensatz dazu sind schon einige Corona-Fälle an Attendorner Schulen aufgetreten. Am Rivius-Gymnasium ist ein Schüler positiv auf Corona getestet worden, mindestens zwei, vermutlich sogar mehr Fälle gibt es auch in der Sonnenschule, erklärt Schulamtsleiter Frank Burghaus. Getroffen hat es auch die Hanseschule und die Attandarra-Grundschule. Schwierig sei die neue Quarantäne-Gestaltung auf dem Gymnasium. „In der Grundschule funktioniert das, aber an den weiterführenden Schulen mit Kurssystem etc. wird das schon schwierig“, so Burghaus.
Er hofft, dass eine Häufung solcher Fälle an den Schulen ausbleibt, weil die Urlauber mit schulpflichtigen Kindern wieder zu Hause sind. „Man muss aber auch sagen, dass die Schulen derzeit die größte Angriffsfläche bieten. In den Grundschulen ist außer den Lehrkräften niemand geimpft.“ Andererseits würden die Schulen alles mögliche durch Hygiene-, Lüftungs-, und Abstandskonzepte tun.