Altenhundem. Als erster der großen Vereine im Kreis hat der Schützenverein Altenhundem sein Hochfest in diesem Jahr abgesagt - trotz Jubiläums.
In Altenhundem bleiben die weißen Hosen und Schützenkappen am zweiten Juliwochenende im Schrank. In einer Vorstandssitzung am Montagabend hat der Schützenverein Altenhundem beschlossen, das Schützenfest 2021 wegen der Coronapandemie komplett abzusagen. Der Traditionsverein, der in diesem Jahr 160 Jahre alt wird, ist der erste Verein im Kreis Olpe, der sein Hochfest 2021 offiziell abgesagt hat.
„Mit dem Wissen von heute ist es unrealistisch zu glauben, die Schützenfestsaison würde traditionell stattfinden können und im Sinne der vielen Beteiligten wie Musikvereine, Gastvereine, Schausteller, Veranstaltungsbranche etc. ist es nicht mehr als fair, den Partnern frühzeitig Planungssicherheit zu geben und reinen Wein einzuschenken“, erklärt Martin Schneider, Mitglied des Vorstands.
Volksfeste unwahrscheinlich
Momentan sei es völlig unabsehbar, wie lange die Pandemie noch andauere, trotz Impfung werde es bis August höchstwahrscheinlich keine Volksfeste geben. Deshalb habe sich der Vorstand entschieden, das Jubiläums-Schützenfest mit großem Festzug, Gast- und Musikvereinen und weit mehr als 1000 Zuschauern ausfallen zu lassen. „Und da wir ein halbes Jubiläum nicht wollen und eine Verschiebung in den Herbst auch keine gute Lösung ist, bleibt als vernünftige Alternative nur, das Jubiläum in 2022 nachzuholen - dann aber richtig“, heißt es in einem Infoschreiben des Vorstands an die Mitglieder.
Keine Empfehlung vom Schützenbund
Ob weitere Vereine in Lennestadt und darüber hinaus den gleichen Weg gehen, ist unklar. Viele hatten gehofft, der Kreisschützenbund würde die Richtung vorgeben, was er aber bisher nicht getan hat. Kreisoberst Markus Bröcher hatte kleineren Vereinen mit Gespräch mit unserer Zeitung vor gut zwei Wochen noch Hoffnung gemacht. „Ich persönlich glaube nicht, dass wir noch einmal ein ganzes Jahr ohne Schützenfeste erleben werden“, hatte der Erste Schütze im Kreis Olpe gesagt. Für die frühen Feste werde es eng, aber für die späteren Feste sehe er eine Option: „Es müsste möglich sein, über so etwas drei oder vier Wochen vor Festbeginn, also spontan zu entscheiden“, so Bröcher.
Lennestädter Vereine warten ab
Die Stimmungslage ist auch unter den Lennestädter Vereinen gespalten. So gab es beim Treffen aller Lennestädter Schützenvereine am Wochenende keine einheitliche Meinung. Der Schützenverein Altenhundem hatte bereits dort seine Tendenz zur Absage seines Festes geäußert, die anderen Vereine wollen sich noch nicht festlegen, ob sie feiern oder nicht. Nach Informationen unserer Zeitung überlegen einige Vereine mit frühem Festtermin ihr Fest in den Spätsommer zu verlegen, in der Hoffnung, dass die Coronalage dann ein unbeschwertes Fest zulässt.