Menden. Die neu asphaltierte Provinzialstraße in Menden kommt vielen Autofahrern vor wie eine Buckelpiste. Der Fall ist aktenkundig. Was jetzt passiert.
Da müsste eigentlich mal was gemacht werden, spotteten WP-Leser bereits. Sie staunten über tiefe Spurrillen auf der frisch asphaltierten Provinzialstraße zwischen Bösperde und Halingen. Der Landesbetrieb Straßen hatte den Fahrbahnbelag vor einigen Wochen ersetzen lassen. Die Arbeiten sind im unteren Bereich noch nicht ganz abgeschlossen. +++ Auch interessant: Bundestagswahl sorgt für Rekordwahlbeteiligung in Menden +++
Auf WP-Nachfrage bestätigt der Landesbetrieb Straßen den Verdacht, dass da vielleicht etwas nicht ganz so gelaufen sein könnte wie geplant. „Es ist tatsächlich so, dass da Unebenheiten gibt“, sagt Landesbetriebs-Sprecherin Julia Ollertz. Wer die Strecke abfährt, sieht in einigen Bereich Spurrillen, an anderen Stellen gibt es auch Querverwerfungen. „Eine richtige Holperstrecke“, urteilte ein WP-Leser aus Halingen.
Bauunternehmen müssen bestimmte Vorgaben und Normen erfüllen
Der Landesbetrieb Straßen kündigt nun eine Kontrollprüfung an. In deren Rahmen soll es eine sogenannte Ebenheitsmessung geben. „Wir schauen damit, ob sich die Unebenheiten im Toleranzbereich befinden“, erklärt Ollertz. Für die Straßen und die Qualität des Belages gibt es Normen und Vorgaben, die erfüllt sein müssen. Diese Vorgaben müssen auch die beauftragten Bauunternehmen erfüllen. Der Landesbetrieb führt solche Arbeiten in der Regel nicht selbst aus. +++ Großes Projekt: Provinzialstraße und Fröndenberger Straße werden saniert +++
„Wenn die Toleranzen überschritten sein sollten, muss man schauen, wie man damit umgeht“, sagt Ollertz. Denkbar seien verschiedene Szenarien. So könne der Landesbetrieb bei geringeren Mängeln den Preis mindern. Sollten die Mängel größer sein, könnte es auch in Frage kommen, dass auch der komplette Fahrbahnbelag wieder entfernt werden und neu aufgebracht werden muss. Auf Autofahrer käme dann erneut eine längere Sperrung zu. Wann die Arbeiten durchgeführt werden könnten, ist noch völlig offen.
Verschiedene Optionen bei der Reklamation durch Landesbetrieb Straßen NRW
Ollertz kündigt an, dass die Ebenheitsprüfung zeitnah stattfinden soll. „Man muss wissen, wie schnell man dort fahren kann.“ Die Arbeiten waren ohnehin noch nicht komplett abgeschlossen. Im Bereich unterhalb von Bega fehlten bis in dieser Woche noch die Fahrbahnmarkierungen. Es wäre auch eine Option, dass sich der Landesbetrieb Straßen mit den Mängeln zufrieden gibt, dann aber eine mutmaßlich kürzere Phase bis zur nächsten Sanierung akzeptiert. In diesem Fall könnte die Rechnung dann deutlich gekürzt werden. Das Kostenvolumen der Arbeiten war am Freitag nicht bekannt.
Es ist nicht zum ersten Mal, dass der Fahrbahnbelag an der B 515 für Ärger sorgt. Auf der B 515 zwischen Halingen und Ruhrbrücke musste das Tempo nach dem Ausbau und der leichten Verlegung der Straße vor einigen Jahren zunächst reduziert werden, weil die Rutschfestigkeit des Belages in Frage stand.
Im nun betroffenen Abschnitt soll es ebenfalls im kommenden Jahr ohnehin noch einmal Bauarbeiten geben. Straßen NRW plant einen Radweg zwischen Halingen und Bösperde. So soll die Lücke zwischen Stadt und Ruhrtalradweg auch auf dieser Route geschlossen werden.