Grevenbrück. 1000 Jecke in Grevenbrück nutzen die Chance auf ein paar Stunden närrische Normalität. Doch zuvor waren penible Kontrollen angesagt.
Traditionell steht am Samstag nach dem 11.11. in „Grelau“ die „Jetzt geht’s los-Party“ des Karnevals-Clubs auf dem Programm. Und der Titel war Programm. Die Karnevalisten feierten ausgiebig wie in Zeiten vor Corona.
Jetzt geht´s los - Party in Grevenbrück
Wer in das Partyzentrum wollte, musste zunächst an der Einlasskontrolle vorbei. Jeder musste ein Impfzertifikat vorzeigen oder einen negativen Test vorweisen. Danach wurden die Eintrittskarten kontrolliert und wer am Ende einen Stempel auf der Hand und ein Bändchen am Arm hatte, der hatte beide Kontrollen geschafft. Die Halle in Grevenbrück war mit roten und weißen Luftballons geschmückt. Das Thekenteam und die Organisatoren an den Kontrollpunkten standen in den Startlöchern. Direkt am Eingang der Halle wurden nochmals Stempel und Bändchen kontrolliert. Niemand sollte sich so in die Halle schmuggeln. Sicherheit ging vor beim KCG.
Schon nach kurzer Zeit war die Stimmung wie immer in den Narrenhochburgen: ausgelassen und voller Freude. Auf der Bühne wird gesungen, geschunkelt und getanzt. Im Saal feiert das Publikum, singt mit, lacht, trinkt, feiert. „Wir müssen irgendwann mal wieder zur Normalität zurück“, erzählt Jens Nagel, Sitzungspräsident der Rönkhauser Karnevalisten. „Wir sind alle geimpft, viele nochmals getestet und es kann nicht sein, dass wir unser Leben nur nach den Ungeimpften richten.“ Mit dieser Meinung ist er am Abend nicht allein. Viele andere der Narrenzunft stimmen ihm zu. „Wir haben letzte Woche schon in Saalhausen unter den gleichen Bedingungen gefeiert und das war auch in Ordnung. Wir in Rönkhausen starten kommendes Wochenende und beschränken den Zutritt sogar nur auf 2G.“
Kaum Pause für die Kellner
Pure Lebensfreude: Das neue Dreigestirn des KC Grevenbrück:
Die Teams hinter und vor den Theken haben an diesem Abend kaum eine Pause. Die Getränke werden in Plastikbechern ausgegeben. Diese werden mit einer zusätzlichen Reinigungstablette im Spülwasser gesäubert und wieder verwertet. „Heißspülanlagen konnte hier nicht zum Einsatz kommen“, erklärt das Personal. Jannik Friedhoff, eigentlich Gardist aus Fretter, ist heute nicht zum Feiern, sondern zum Kellnern in Grevenbrück. „Die Gäste haben so richtig Bock auf Karneval. Wir bringen die Getränke nicht einzeln, sondern nur in Körben raus auf die Tische und das fast wie am Fließband.“
Sagt er und verschwindet in der Menge. Die steht auf den Tischen und auf den Stühlen. Viele junge Karnevalisten haben sich hier eingefunden. Sie unterstützen ihre jeweiligen Garden auf der Bühne und freuen sich, die Jecken aus den anderen Orten endlich wieder zu treffen. Auf der Bühne zeigen die Garden, dass sie nichts verlernt haben. Für viele ist es der erste Auftritt seit zwei Jahren. Auch sie strahlen vor Freude. Das Lebensgefühl Karneval ergreift hier am Ende jeden und die Hoffnung, dass alles gut geht.