Kreis Olpe. Die Närrinnen und Narren stehen für die Sessionseröffnung in den Startlöchern: Aber ein mulmiges Gefühl ist doch noch dabei.
Corona und Karneval? Passt das in Zeiten von Höchst-Inzidenzzahlen noch zusammen? Die heimischen Närrinnen und Narren jedenfalls mussten ihre Sessionen schon planen, als Corona sich noch im Sommerschlaf befand. Aber was jetzt? Nachdem die Karnevalisten von Schönau bereits ihre Prinzenproklamation am 13. November akribisch vorbereitet haben, stehen auch die anderen Hochburgen in den Startlöchern.
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Markus Pokoj, Präsident der Olper Bürgergesellschaft mit rund 700 Mitgliedern, blickt auf gleich drei Veranstaltungen noch in diesem Monat: 1. die traditionelle Senatorentaufe am kommenden Donnerstag, dann auf die „Olper Lichter“ am Samstag und schließlich auf die Generalversammlung am Freitag, 26. November. Gerade die Senatorentaufe ist ein Publikums-Magnet.
Ein Schnelltest reicht nicht
Pokoj erklärt, wie trotz Corona gefeiert werden soll: „Wir wissen natürlich nicht, wie sich die Lage entwickelt, haben aber für den 11. 11. nach 3G+ eingeladen. Das dritte G steht für einen PCR-Test. Ein Schnelltest reicht da nicht. Jeder Besucher wird namentlich notiert, alle Impf- und Genesenen-Zertifikate werden kontrolliert.“ Im Saal bei Kochs Hotel sei normalerweise Platz für etwa 130 bis 140 Gäste, mit Blick auf Corona habe die BGO das aber auf 80 reduziert. „Um die größeren Abstände einhalten zu können.“ Bis zum Tisch gelte Maskenpflicht. Im Rampenlicht der Bühne gelte diese Maskenpflicht nicht. Im Blickpunkt des Abends stehe natürlich die Auflösung wichtiger Geheimnisse. Wer wird neuer Senator, wie üblich lokale Prominenz? Und wer wird neuer Ehrensenator? Pokoj wollte nur so viel preisgeben: „Es ist jemand, der fast jeden zweiten Tag im Fernsehen präsent ist, aber kein Politiker. Die schriftliche Zusage habe ich vor einigen Tagen bekommen.“ Die „Olper Lichter“ fänden im Freien statt, genügender Abstand sei möglich. Für die Generalversammlung würden kaum mehr als 45 bis 50 der rund 700 Mitglieder erwartet. Welche Corona-Regelung gelte, stehe noch nicht fest: „Wir tendieren zu 3G.“
Volles Haus mit 1.000 Jecken
Der Blick auf die Inzidenzen bleibt auch den Grevenbrücker Narren nicht erspart. Nach der Proklamation des neuen Dreigestirns am Donnerstag, 11. 11., im kleineren Rahmen steht für den Karnevals-Club am Samstag die erste „Volles-Haus-Veranstaltung“ vor der Tür. Die „Jetzt geht’s los Party“ ist seit Wochen ausverkauft, 1000 Jecke wollen in der Schützenhalle mit der Band „Kölsch Connection“ und Stargast Sängerin Marry feiern. „Es ist schön und gut, dass es wieder los geht, aber natürlich hat man die Situation im Hinterkopf“, sagt KCG-Präsident Manuel Schuppert. Der Verein richte sich streng nach den gesetzlichen Vorgaben. Jeder Gast müsse geimpft, genesen oder maximal sechs Stunden vor dem Einlass getestet worden sein. Die 3G-Nachweise würden am Eingang penibel kontrolliert. Damit die, die drin seien, sicher feiern könnten – auch ohne Maske in der Halle. Übrigens: Von den knapp 1000 im Vorverkauf verkauften Karten, ist bislang keine zurückgegeben worden.
Zwischen 600 und 800 Feiernde
Wenn „Die Kattfiller“ am 11.11. ihre Karnevalssession auf dem Rathausplatz Attendorn einläuten werden, wird die Freude natürlich groß sein. Die Freude darüber, dass sie endlich nach langer Corona-Pause wieder zusammen feiern können. Trotzdem trüben die Infektionszahlen das unbeschwerte Gefühl. „Natürlich macht man sich Gedanken dazu“, meint Vizepräsident Dr. Lukas Peiffer, der als Apotheker das Geschehen auch automatisch aus einer medizinischen Sicht verfolgt. „Aber die Bedenken werden vielleicht ein bisschen dadurch reduziert, dass es draußen stattfindet.“ Zwischen 600 und 800 Besucher werden zu der Veranstaltung erwartet.
Aktuell werde mit einer 3G-Regelung geplant. Da es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt, wird es keine Absperrungen geben. Dennoch, so versichert Peiffer, wird der Vorstand die Impf-, Genesenen- und Testnachweise sowohl auf dem Platz als auch bei dem Wertmarken-Verkauf kontrollieren.