Wenden. Das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Radverkehrskonzept liegt vor. Es enthält einige Vorschläge zur Optimierung der Situation.
Radfahren ist in. Das gilt auch für die Gemeinde Wenden. Um weiterhin Gas zu geben bei der Verbesserung des Radwegenetzes hat die Kommune ein Radverkehrskonzept in Auftrag gegeben. Dieses liegt jetzt vor. „Mit dem Konzept haben wir eine Richtung, wo es mit dem Fahrrad hingehen soll. Es geht darum, mehr Menschen in der Gemeinde aufs Rad zu bekommen. Dabei geht es um das Zusammenspiel von allen. Es gibt auch viele Tagesgäste, die mit dem Rad hierher kommen“, sagte Klimaschutzmanagerin Katrin Schröder. Sowohl im Umweltausschuss, als auch im Rat beschlossen die Politiker das Konzept einstimmig.
Es soll Handlungsgrundlage für die zukünftige Entwicklung des Radverkehrs in der Gemeinde Wenden sein. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen sukzessive umgesetzt werden, um eine Erhöhung des Radverkehrs in der Gemeinde zu erreichen. Außerdem beauftragten die Politiker die Verwaltung, die im Rahmen des Konzeptes formulierten Zielstandards in der Regel bei allen Neu- und Umbauten, die auch die Radinfrastruktur betreffen, einzuhalten.
Mit dem Rad zur Arbeit
„Es geht um Sicherheit auch bei Dunkelheit“, betonte die Klimaschutzmanagerin. Und: „Wir können nicht alles auf einmal machen. Zunächst geht es darum, was schnell in Angriff genommen und umgesetzt werden kann.“ Laut Verwaltung könnten Maßnahmen, die in Eigenregie mit vergleichsweise wenig Aufwand umgesetzt werden könnten, wie sinnvolle Markierungsarbeiten oder Beschilderungen, kurzfristig gestartet werden. Dies gelte auch für flankierende Maßnahmen, wie Aktionen „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder die Vorbereitung des Beitritts zur AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW), eine Kampagne zur gegenseitigen Rücksichtnahme.
„Das Fahrrad gehört auch im Wendener Land in fast jeden Haushalt. Mit dem Radverkehrskonzept liegt ein Fahrplan vor, wie die Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde Wenden Realität werden kann. Dafür braucht es Menschen, die das Konzept, seine Gedanken, Ideen und Empfehlungen mit Leben füllen und ständig weiterentwickeln“, heißt es in dem Konzept.
Handlungsbedarf in Gerlingen
„Das ist eine gute Arbeitsgrundlage. Wir freuen uns, wenn besonders der Alltagsradverkehr zunimmt und das Auto stehen bleibt. Freizeitradverkehr nimmt schon enorm zu. Wichtig ist das rücksichtsvolle Miteinander von Radfahrern und Fußgängern“, sagte Elmar Holterhof (Grüne) in der Ratssitzung. In Gerlingen gebe es dringenden Handlungsbedarf, „wenn da von Wendener Hütte aus auf dem Bürgersteig an der Koblenzer Straße auch noch die Mülltonnen stehen. Ich bitte die Verwaltung, da Möglichkeiten aufzuzeigen, die schnell umsetzbar sind. Das ist am stärksten frequentiert.“
Die Problematik sei bekannt, so Baudezernent Markus Hohmann: „Das ist schwierig in dem Bereich. Es ist eine Landstraße, auf die wir nicht zugreifen können. Wir versuchen, die Pflanzen zurück zu schneiden. Das muss gelöst werden.“ Jutta Hecken-Defeld (SPD) sprach die Route des Wendener Mountainbike-Vereins an: „Ich sehe da eine große Gefahr. Das muss man vom Wanderweg trennen.“
Das Radverkehrskonzept soll mit den einzelnen Maßnahmen für die Optimierung und den Ausbau des Radwegenetzes in der Gemeinde sorgen. Es soll ein sicheres, komfortables, attraktives und zusammenhängendes Netz mit direkten Wegen geschaffen werden. Dabei sollen nicht nur alle Ortschaften auf möglichst direktem Weg an den Zentralort Wenden angebunden werden, sondern auch die Wege von Dorf zu Dorf sollen mit dem Drahtesel gut und direkt befahrbar sein. Für alle Planungen, Aktionen, Kampagnen und Maßnahmen soll geprüft werden, ob Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
Einheimische und Tagesgäste
Touristischer Radverkehr spiele im Wendener Land „keine untergeordnete Rolle“, so das Konzept. Viele Radwege hätten eine Doppelfunktion. Touristischer und Freizeitradverkehr könnten gleichbedeutend angesehen werden. Nicht nur Urlauber, sondern vor allem auch Einheimische und Tagesgäste würden die Radwege im Wendener Land nutzen.