Fröndenberg. An gleich mehreren Stellen in Fröndenberg soll das Radwegenetz ausgebaut werden. Doch das ist in manchen Fällen schwieriger als gedacht.
Auch in der Radfahr-Metropole Fröndenberg mit der berühmten Zabel-Route soll es – wenn es nach dem Kreis Unna geht – deutlich bessere Anbindungen ans Radverkehrsnetz geben. Die neue Trasse nach Unna ist dabei nur der Anfang. Jetzt will man sich mit einem neuen Radverkehrskonzept zukunftsfähig aufstellen. Für Fröndenberg sollen in diesem Zuge 2021 gleich mehrere Projekte umgesetzt werden.
Mehrere Beteiligte
Auch interessant
In dem 2013 aufgelegten Konzept sind zuletzt eben jene Lückenschlüsse zwischen Unna und Fröndenberg erfolgt. „Aufgrund des wichtigen und wachsenden Anteils des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen sowie der positiven Effekte auf die Umwelt, das Klima, die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden sowie auf die Gesundheit der Menschen unternahm der Kreis Unna Schritte zur Anpassung und Neuaufstellung des Radverkehrskonzeptes Kreis Unna aus dem Jahr 2013“, heißt es nun vonseiten des Kreises dazu.
Aber auch überörtliche Initiativen fließen inzwischen in die Neuplanungen ein. So sehen Pläne der Metropole Ruhr einen Radschnellweg vor, aber auch der Kreis selbst will sich mit der Sanierung bestehender Verbindungen besser für die Zukunft aufstellen.
Unterm Strich sollen die Menschen so animiert werden, auf nachhaltigere Verkehrsmittel umzusatteln. Das führe im Umkehrschluss auch dazu, dass die Verkehrsbelastungen deutlich abnehmen könnten – so zumindest die Hoffnung des Kreises.
Im Zuge des Konzeptes soll es auch Anpassungen am Radnetz in der Ruhrstadt geben. Die Übersicht:
Auch interessant
Thabrauck: 2021 soll die Straße Thabrauck zwischen Ardey und Frömern saniert und ausgebaut werden. Der Radverkehr wird nach Sanierung über die Feldstraße geführt, die zu einer Fahrradstraße umgebaut werden soll. Mit dem geänderten Routenverlauf entfällt auch die Einrichtung einer Fahrradstraße und die Umkehr der Vorfahrtsverhältnisse am Thabrauck.
Kessebüren: Für den Radweg nach Kessebüren ist laut dem Radverkehrskonzept Kreis Unna 2021 die Errichtung einer Fahrradstraße geplant. Die konkrete Ausbauplanung des Streckenabschnittes „Kessebürener Landwehr“ ist aufgrund der Lage an der Stadtgrenze mit der Stadt Unna abzustimmen. Hinzukommen soll eine Querungshilfe an der Hubert-Biernat-Straße.
Frömerner Radweg: Die Verbindung zwischen Fröndenberg-Mitte und Frömern wurde Ende 2020 fertig gestellt. Laut Radverkehrskonzept Kreis Unna 2021 soll eine Radverbindung über die Sümberg- und Overbergstraße zur Gesamtschule Fröndenberg/Ruhr errichtet werden. Die geplante Fahrradstraße ist aber aufgrund der baulich-technischen Anforderungen (Regelbreite: 4,5 Meter) nicht in Gänze wie geplant möglich. Hier bedürfe es noch Anpassungen.
Neimen: Eine Fahrradstraße am Königsweg ist nur mit dem Zukauf zusätzlicher Grundstücke möglich. Der Königsweg ist eine Einbahnstraße und damit bereits durch eine beruhigte Verkehrslage geprägt. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Fahrradstraße auf diesem kurzen Abschnitt. Für den weiteren Verlauf der L 881 Palzstraße könnte ein neuer Radweg entlang der Trasse ins Auge gefasst werden.
Warmen: Auch in Warmen müssten für eine neue Fahrradstraße zur Anbindung an den Ruhrtalradweg zusätzliche Grundstücke von der Stadt gekauft werden.
Ardey: Der Abschnitt Talstraße/Westfeld soll ebenfalls einen Radweg erhalten. „Für die Errichtung eines eigenständigen Geh- und Radweges ist auch an dieser Stelle der Erwerb von Grundstücken notwendig“, heißt es vonseiten der Stadt. Der Kreuzungsbereich der B 233 und der Ardeyer Straße sollte für den Radfahrer zudem verkehrssicher gestaltet werden.
L 673: Entlang der Hauptverbindungsstraße zwischen Fröndenberg und Ardey, bis über die Alleestraße in Richtung Westick soll es künftig ebenfalls eine bessere Radanbindung geben. „Eine kurzfristige Umsetzung der Planungen erscheint schwierig, da grundlegende Eingriffe in z.B. begleitende Grünstreifen erfolgen müssten“, heißt es daher. Grundsätzlich seien die Planungen des Kreises aber aus Sicht der Ruhrstadt begrüßenswert. Für den westlichen Verlauf der L 673 gibt es vonseiten der Stadt „perspektivische Planungen zur Errichtung eines Radwegeneubaus entlang der Bahnlinie als Alternativverbindung zwischen den Ortsteilen Fröndenberg-Mitte und Langschede sowie Ardey“. Aufgrund des geplanten Streckenverlaufs gilt es besonders die Topographie, den Gewässerschutz und die ökologischen Aspekte zu beachten. Aus diesen Gründen ist für die Planungen dieses Abschnittes eine Machbarkeitsstudie bzw. -prüfung zwingend erforderlich.