Hagen. Dirk Obermeyer ist neuer Chef im Hagener Modehaus C&A. Was er über Bio-Baumwolle sagt und was sich hinter der Aktion „We take it back“ verbirgt.

„Ich bin ein richtiges C&A-Eigengewächs“, lacht Dirk Obermeyer. Seit 36 Jahren ist er für das Bekleidungsunternehmen tätig, zuletzt als Filialleiter in Wuppertal-Barmen. Seit Anfang Mai ist der 57-Jährige Chef im Hagener C&A-Haus. Der Dortmunder hat Andrea Galuba, die aus persönlichen Gründen in die kleinere C&A-Filiale in Herne gewechselt ist, im Amt beerbt.

Was Obermeyer an der Hagener Dependance schätzt? „Zum einen natürlich der kurze Fahrweg zwischen Dortmund und Hagen. Und, dass C&A in Hagen – obwohl es hier zwei Einkaufsgalerien gibt – ein eigenständiges Haus und nicht Mieter in einem Shopping-Center ist. Das finde ich schon sehr charmant.“

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Dirk Obermeyer bezeichnet sich selbst als „Mann des Einzelhandels“ und das seit 40 Jahren. Im Kaufhof in Dortmund hat er seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert, seit 1986 ist er bei C&A beschäftigt, „ich habe die Trainee-Laufbahn eingeschlagen und dann irgendwann selbst Häuser geleitet“.

Modehaus in der Elberfelder Straße 38 wurde 1954 eröffnet

Die Hagener C&A-Filiale gehört zu einer der ersten; das Modehaus wurde 1954 in der Innenstadt in der Elberfelder Straße 38 eröffnet. „Und der Standort Hagen ist auch künftig sicher“, betont Obermeyer, „ein Beweis dafür ist, dass hier ständig investiert wird“. Derzeit werde ein neues Rückkühlwerk für die Klimaanlage eingerichtet.

Das Bekleidungsgeschäft C&A in Hagen setzt mehr und mehr auf zertifizierte Bio-Baumwolle.
Das Bekleidungsgeschäft C&A in Hagen setzt mehr und mehr auf zertifizierte Bio-Baumwolle. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Themenwechsel: C&A setzt, genau wie andere Bekleidungshäuser, mehr und mehr auf Nachhaltigkeit. „Wir sind in Deutschland auf dem Textilbekleidungsmarkt der größte Abnehmer für Bio-Baumwolle“, sagt Dirk Obermeyer, „wir kaufen zertifizierte Bio-Baumwolle weltweit ein“.

Jede zweite Jeans aus Biobaumwolle

Er schätzt, dass mittlerweile jede zweite Jeans, die in seinem Haus über die Ladentheke geht, aus Bio-Baumwolle besteht. Das Öko-Material spiegele sich zwar im Preis wider, „doch unsere Kunden fragen Bio-Mode nach. Die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit haben mittlerweile alle Generationen begriffen“. Obermeyer weiter: „Übrigens sparen wir durch moderne Fertigungstechnologien bei der Herstellung von Jeans 65 Prozent des gängigen Wasserverbrauchs.“

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Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle.
Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. © WP | Michael Kleinrensing

Ähnlich wie andere Modehäuser bietet auch C&A Garderobe, die (meist teilweise) aus PET-Flachen hergestellt wird, an. Außerdem Oberbekleidung wie Jacken, die mit Daunen von Gänsen oder Enten, die artgerecht gehalten wurden, stammen. „Und sämtliches Leder, das wir verwenden, egal, ob bei Schuhen, Taschen oder Garderobe, ist chromfrei, „leider wird heute vielfach noch immer mit Chrom gegerbt, obwohl es als giftig eingestuft ist“, so der Store-Manager.

Aktion „We take it back“

Eine Aktion, die vor etwa einem Jahr in allen Filialen eingeführt wurde, lobt Obermeyer besonders. „Im Rahmen von ,We take it back’ nehmen wir von Kunden getragene Bekleidung an und geben dafür Rabatt auf einen Neukauf.“

2200 Quadratmeter Verkaufsfläche

Bei C&A in der Elberfelder Straße 38 arbeiten 25 Festangestellte und 12 Aushilfen. Das fünfgeschossige Gebäude verfügt über eine Verkaufsfläche von 2200 Quadratmetern.Im Erdgeschoss wird Damengarderobe angeboten, in der ersten Etage werden Damen- und Kindermode verkauft, Herrengarderobe finden die Kunden in der zweiten Etage.Seit Ende 2020 wird die dritte Etage nur noch als Lagerfläche genutzt, das hat die Verkaufsfläche um 760 Quadratmeter verkleinert.Die Reduzierung der Fläche sollte die positive Folge haben, dass sich die Mitarbeiter, die vorher auf vier Verkaufsetagen im Einsatz waren, nur noch auf drei Etagen verteilen müssen.„Durch etliche Nebenräume haben wir hier in Hagen viel Platz. Das sieht in jüngeren C&A-Häusern ganz anders aus“, spricht Dirk Obermeyer, seit Anfang Mai Filialleiter an der Volme, aus Erfahrung.

Konkret: Wenn ein Kunde Garderobe in einer durchsichtigen Tüte an einer Sammelstelle im Laden abgibt (die Mitarbeiter packen die Tüte nicht aus, sondern nehmen nur eine Sichtkontrolle vor), wird diese gemeinsam mit Dutzenden anderer Tüten ins Zentrallager geschickt und von dort an eine Firma zur Wiederverwertung weitergegeben. Der Kunde erhält für seine „Spende“ einen Zehn-Prozent-Einkaufsgutschein. „Allerdings werden keine Putzlappen angenommen“, warnt Dirk Obermeyer jene, die auf diesem Wege ihren alten Fetzen loswerden wollen.