Hohenlimburg. Auf dem Parkplatz des Kirchenbergstadions in Hagen-Hohenlimburg findet eine Corona-Zweitimpfungsaktion statt. Impflinge haben die Qual der Wahl.

Erneut findet auf dem Parkplatz des Hohenlimburger Kirchenbergstadions eine Drive-In-Impfaktion statt. Am Samstag, 3. Juli, erhalten 560 Erstgeimpfte zwischen 8 und 16 Uhr ihre zweite Dosis. Freie Termine stehen an diesem Tag allerdings nicht zur Verfügung; es ist also nicht möglich, spontan zum Kirchenberg zu kommen und sich impfen zu lassen.

Das Besondere an diesem Tag ist allerdings, dass all diejenigen, die zum zweiten Mal geimpft werden, die Wahl haben, ob sie sich mit Biontech oder Astrazeneca impfen lassen wollen. Das hat mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut in Berlin zu tun, die auf neue Studienergebnisse angepasst worden sind.

Experten empfehlen gemischte Impfung

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Die Experten empfehlen, nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca beim zweiten Mal vorzugsweise einen mRNA-Impfstoff wie Biontech. „Das gilt vor allem, wenn zwischen beiden Impfungen ein Abstand von mindestens vier Wochen liegt“, sagt der Hagener Apotheker Dr. Christian Fehske, der die Impfaktion am Kirchenberg gemeinsam mit Sebastian Grube organisiert.

Wird bei der Zweitimpfung Astrazeneca gespritzt, sollten möglichst neun bis zwölf Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung liegen: „Hintergrund sind neue Daten dazu, dass diese Vorgehensweisen einen besseren Impfschutz bieten“, so Fehske. Dabei müsse man auch beachten, dass außerhalb der EU möglicherweise gemischte („heterologe“) Impfungen nicht als vollständiger Impfschutz akzeptiert werden könnten.

Drei Impfmöglichkeiten stehen zur Wahl

Eine Zweitimpfung mit Astrazeneca sei für alle, die am Samstag einen Termin haben, zulassungskonform und vollständig, betont Fehske. Als Reaktion auf die Empfehlung der STIKO bietet das Impfteam, zu dem neun Ärzte gehören, am Samstag aber drei Möglichkeiten: die Zweitimpfung mit Astrazeneca, mit Biontech oder (als dritte Option) die Zweitimpfung mit Astrazeneca erst am 15. August.

Alle drei Möglichkeiten hätten Vor- und Nachteile, so Fehske. Für die heterologe Impfung spreche zum Beispiel, dass sie nach neuester Studienlage den höchsten Schutz biete. Wer sich dafür entscheidet, muss allerdings am Samstag eine neuen Anamnese- und Einwilligungserklärung für mRNA-Impfstoffe mitbringen, und zwar in doppelter Ausfertigung.

Mitteilung vor Ort genügt

Fehske betont, dass alle gebuchten Termine für Samstag ihre Gültigkeit behalten, und zwar unabhängig von der Impfstoffwahl. Lediglich wer sich für die Option einer Zweitimpfung mit Astrazeneca entscheide, könne das vorher per Mail an kirchenberg@meyer-hagen.de kundtun. Wer sich dagegen am Samstag – egal ob mit Biontech oder Astrazeneca – impfen lassen möchte, muss das vor Ort mitteilen: „Entweder an der Anmeldung oder nach dem Arztgespräch im Impfzelt“, so Fehske: „Aber nicht vorab per Mail oder telefonisch.“

Wer sich für eine Zweitimpfung mit Astrazeneca entscheidet, benötigt lediglich die Unterlagen der Erstimpfung. Für das kurzfristige Durcheinander aufgrund der aktuellen STIKO-Entscheidung bitte er um Nachsicht, so Fehske: „Wir möchten aber in dieser herausfordernden Situation ein bestmögliches Impf-Angebot machen.“

Durch den eventuellen zusätzlichen Beratungsbedarf in den Impfzelten kann es am Samstag s zu Verzögerungen kommen: „Dazu bitten wir schon jetzt um ein wenig Geduld und Verständnis.“ Es besteht die Möglichkeit, direkt nach der Impfung ein digitales Impfzertifikat zu erhalten.