Attendorn. Zweiter Korb auf der Street-Basketball-Anlage am Hansastadion: CDU-Antrag stößt in der Verwaltung auf wenig Gegenliebe. Das sind die Gründe:
Wenn die Schule, oder der Arbeitstag, vorbei ist und das Wetter mitspielt, treffen sich viele junge Attendorner an der neuen
Street-Basketballanlage
neben dem
Hansastadion
an der Wiesbadener Straße. Als einen Magneten für Basketballfreunde und einen Treffpunkt mit hohem sozialen Mehrwert bezeichnen daher die CDU-Stadtverordneten Markus Harnischmacher und Uli Selter die kleine, aber feine Anlage. Die aber aus Sicht der Christdemokraten noch kleine Schönheitsfehler besitzt.
So wünschen sich zumindest einige Jugendliche einen zweiten, mobilen Korb, ein einfache Beleuchtung des 15 mal 15 Meter großen Feldes, das in diesem Jahr für rund 85.000 Euro errichtet wurde, und am Rand noch zwei Sitzbänke. Ein Wunsch, den die CDU aufnahm. „Wir wollen den Platz in seiner Grundart nicht verändern“, führte Harnischmacher im Ausschuss für Bauen, Planen und Umweltschutz zu einem entsprechenden CDU-Antrag aus. Zumal sich auch die Kosten im Rahmen halten würden. „Jeder Euro dort ist eine sichere Investition in die Zukunft“, verteidigte der Konditormeister den Antrag.
Zu hohe Unterhaltungskosten
Keine große Sache, mag man also denken. Das sehen die Verwaltung und Teile der Politik allerdings nicht so. Konsens herrscht (nur) in dem Punkt, dass das Aufstellen von Sitzbänken an der Anlage, übrigens genauso wie an der Skateranlage nebenan, kein Problem darstellen sollte. Bei der Beleuchtung wird’s schon schwieriger: Von einer echten Spielfeldbeleuchtung nimmt die Verwaltung allein aus Investitions- und Unterhaltungskosten Abstand.
Zudem müssten ein Beleuchtungskabel verlegt und mindestens zwei Masten aufgestellt werden. „Ich sehe ein wenig die Gefahr, dass wir hier einen Präzedenzfall schaffen“, lehnt auch Kai-Uwe Gehrke die Idee ab. Sonst müsse man künftig alle Bolzplätze ausleuchten. Der Sachkundige Bürger der SPD regte jedoch an, über eine zusätzliche dritte Laterne neben dem Spielfeld nachzudenken. Um ein wenig mehr Licht zu spenden. Die Stadt wird diese Möglichkeit nun prüfen.
Stress untereinander vorprogrammiert
Uneinigkeit herrschte bei der Frage, wie sinnvoll ein zweiter Korb sei. Während ihn die Antragssteller der CDU als hilfreich und keineswegs störend bezeichnen, gehen die Stadt und Gehrke auf Abstand. Problem Nummer eins: die für die Sportart wichtigen Wurflinien sind nur vor dem fest installierten Korb vorhanden, nicht aber vor einem möglichen zweiten. „Wir sind der Auffassung, dass es beim Basketball auch um die Regeln geht. Niemand weiß doch sonst, wie viele Punkte ein Korbtreffer gibt. Das führt im Endeffekt nur zu Stress“, erklärt Tiefbauamtsleiter Michael Koch.
Problem Nummer zwei: die Größe des Feldes. „Wenn wir einen zusätzlichen Korb aufstellen, so fürchte ich, wird es ziemlich eng werden, wenn dort zwei Gruppen parallel spielen wollen“, betont Kai-Uwe Gehrke. Da sei Stress untereinander vorprogrammiert.
Korb nicht im Boden verankern
Problem Nummer drei aus Sicht von Michael Koch: Niemand wisse, was für Schindluder mit einem mobilen Korb getrieben werde. „Wir können den Korb ja nicht im Boden verankern“, so Koch.
Im Übrigen sei es üblich, dass man beim Street-Basketball nur auf einen Korb spiele, so die Verwaltung. Daher wurde dieser CDU-Vorschlag mit knapper Mehrheit im Ausschuss abgelehnt. Es bleibt also bei einem Korb.