Hagen.

Angefangen hat er mit Schlagern, machte dann ­Karriere als Opernsänger, und seit ein paar Jahren ist er auch als Schriftsteller tätig: René Kollo, bekannter Kammersänger und früher ein gefeierter TV-Star, ­tummelte sich zwei Tage lang in Hagen.

Nein, der 74-Jährige stoppte nicht im Rahmen einer Lesereise an der Volme, und er stand auch nicht als Tenor auf Hagener Bühne, sondern er inspizierte „den Tatort Hagen“. Die Stadt wird nämlich Schauplatz eines Kurzkrimis, den René Kollo als Beitrag für das internationale Krimifestival „Mord am Hellweg 2012“ schreibt.

Besonders schöne Orte

Für das renommierte Festival, das im nächsten Jahr vom 15. September bis 10. November stattfindet, suchen eta­blierte Autoren und Nachwuchs-Schriftsteller stets „besonders schöne Orte auf“ , erläutert Sigrun Pollit vom ­städtischen Kulturbüro.

Diesmal steuert auch René Kollo einen Beitrag für die Mord-am-Hellweg-Anthologie, die zum sechsten Mal aufgelegt wird, bei. Über 20 Autoren beteiligen sich in jedem Jahr an der Text-Sammlung; einer von ihnen ist diesmal René Kollo. „Ich hab’ 12 Seiten Platz, einen Krimi, der in Hagen spielt, zu Papier zu bringen“, fasst der Sänger, der Hagen nur ein wenig von seinem Fernseh-Auftritt bei „Wetten, dass“ Ende der 80er Jahre kennt, zusammen.

Kunstquartier, Stadttheater und Elbers-Gelände

Aus diesem Grund besuchte der Tenor, der ab und zu den Ausflug ins Genre Literatur liebt, zwei Tage Hagen. „Die ganze Welt hat Krimipotenzial - also auch Hagen“, resümierte Kollo. „Obwohl Hagen nach dem Krieg nicht gerade schön wieder aufgebaut worden ist.“ Das Kunstquartier habe er besucht (Kollo: „Ich bin ein Kunstbanause - Emil Schumacher kannte ich in der Form bislang nicht“), er habe sich mit Musikern aus dem Stadttheater getroffen und sich das Elbers-Gelände mit dem neuen Kleinkunst-Theater angeschaut.

Gestern war die Recherche-Tour beendet, und für René Kollo ging’s wieder zurück in seine Heimatstadt Berlin.

Spätestens Mitte September rückt der Entertainer erneut in Hagen an; dann liest er den Mord-am-Hellweg-Festival-Besuchern nicht nur seinen „Hagen-Kurzkrimi“ vor, sondern serviert auch Auszüge aus seinem aktuellen Buch „Die Morde des kleinen Tannhäuser“. Ob der Wagner-Opernsänger auch musikalische Einlagen einstreuen wird, wollte er gestern noch nicht verraten.