Kreis Olpe. Der Kreis Olpe schließt einen Vertrag mit der Deutschen Glasfasernetz GmbH für den weiteren Breitbandausbau.
„Am heutigen Tag gehen wir einen riesigen Schritt Richtung Zukunft!“ So lautete der Kommentar von Landrat Theo Melcher, als er in Anwesenheit der Bürgermeister der Städte und Gemeinden seine Unterschrift unter den Vertrag mit der Deutschen Glasfaser Holding GmbH zum weiteren Breitbandausbau im Kreis Olpe setzte.
Der Netzbetreiber mit Sitz in Borken wird in den nächsten Jahren rund 1.600 Haushalte in den noch vorhandenen weißen Flecken im Kreisgebiet mit direkter Glasfaseranbindung bis ins Gebäude erschließen. Der Bund fördert das Projekt mit rund 37,8 Mio. Euro und das Land Nordrhein-Westfalen gibt rund 30,3 Mio. Euro dazu. Die Städte und Gemeinden erbringen einen finanziellen Eigenanteil von rund 7,5 Mio. Euro, damit die Gesamtfinanzierung sichergestellt ist.
600 Kilometer Tiefbau
Der Kreis Olpe koordiniert das gesamte Projekt für die kreisangehörigen Kommunen.„Es sind schon gewaltige Summen, die hier investiert werden, aber um zukunftsfähig zu bleiben,brauchen wir einfach die entsprechende Infrastruktur“, so Theo Melcher.
Immerhin sind für das Projekt Tiefbauarbeiten auf über 600 Kilometer Länge erforderlich, mehr als 1.300 Kilometer Leerrohre und über 1.900 Kilometer Glasfaser werden verlegt.“
Stellvertretend für die Deutsche Glasfaser unterzeichnete Gunther Schwab, Geschäftsleiter Förderprojekte, den Vertrag in Olpe: „Unser gemeinsames Ziel ist die flächendeckende Glasfaserversorgung des Kreises Olpe. Nur wenn Wirtschaft, Politik und die Bürgeri vor Ort zusammenarbeiten, können wir auch diese Region bereit machen für alle Möglichkeiten und Annehmlichkeiten der digitalen Zukunft“, so Schwab. Die Deutsche Glasfaser plant, baut und betreibt hauptsächlich Glasfaser-Direktanschlüsse für Privathaushalte und Unternehmen. Sie engagiert sich bundesweit privatwirtschaftlich für die Breitbandversorgung ländlicher Regionen. Mit innovativen Planungs- und Bauverfahren realisiert sie in enger Kooperation mit den Kommunen schnell und kosteneffizient Anschlüsse – auch im Rahmen bestehender Förderprogramme für den flächendeckenden Breitbandausbau.
Politik einmütig
Neben den 1.600 Anschlüssen im Förderprojekt engagiert sich Deutsche Glasfaser auch eigenwirtschaftlich im Kreis: Aktuell verzeichnet der Netzanbieter ein Potenzial von weiteren 30.000 Glasfaseranschlüssen im gesamten Kreis Olpe, die sehr bald privatwirtschaftlich angegangen werden.
Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas freute sich zusammen mit seinen Kollegen über den nächsten Meilenstein beim Netzausbau: „Dieses Corona-Jahr hat uns allen vor Augen geführt, wie dringend wir auf schnelle Breitbandanschlüsse angewiesen sind – nicht nur in unseren Unternehmen, sondern auch Zuhause“, brachte es Puspas auf den Punkt. Vor diesem Hintergrund seien auch die notwendigen politischen Beschlüsse zur Erbringung der finanziellen Eigenanteile in allen Kommunen in großer Einmütigkeit gefasst worden.
Bauzeitenplan
Die Wintermonate werden nun genutzt, um einen konkreten Bauzeitenplan zu erarbeiten. Mit dem offiziellen Spatenstich ist – wenn die Witterung es zulässt – im ersten Quartal 2021 zu rechnen. Spätestens Ende 2024 soll das Projekt fertiggestellt sein. Hintergrund: Bereits im Mai 2019 hat der Kreis Olpe stellvertretend für die sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden einen Förderantrag im Rahmen der Bundesbreitbandförderung gestellt.
Nach Erteilung einer vorläufigen Förderzusage im Juli 2019 wurde umgehend ein europaweites Vergabeverfahren gestartet, in dem letztlich die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH den Zuschlag erhielt. Nach finaler Bewilligung der notwendigen Fördermittel konnte der entsprechende Vertrag zum Netzausbau unterzeichnet werden.
Weitere Infos:www.kreis-olpe.de/breitbandwww.deutsche-glasfaser.de