Breckerfeld. Kinder im Blick zu behalten – gerade in der Corona-Zeit ist das dem Kinderschutzbund wichtig. Die Wunschbaum-Aktion Breckerfeld startet.

90 Wünsche hat sie auf einem Zettel. 90 Wünsche von 90 Kindern, denen dieses verflixte Corona-Virus doch nicht einfach einen Strich durch die Rechnung machen darf. Und so ist einiges anders bei der Wunschbaumaktion des Kinderschutzbundes Ennepetal. Aber das Ende kurz vor Weihnachten soll so sein wie in all den Jahren zuvor. 90 Kinder sollen strahlen, wenn sich einer ihrer Wünsche erfüllt.

Dass die Breckerfelder überhaupt Kinderwünsche erfüllen – in diesem Jahr 2020 stand das lange auf der Kippe. Denn die Sparkasse Ennpetal-Breckerfeld, lange Jahre verlässlicher Partner der Wunschbaum-Aktion, musste absagen.

Breckerfelder Geschäftsleute sind sofort dabei



„Die Abstands- und Hygieneauflagen waren so hoch, dass wir die Ausgaben der Zettel dort leider nicht hätten umsetzen können“, sagt Birgit Asmuth, Vorstand des Kinderschutzbundes. „Wir haben dann überlegt, ob es sinnvoll ist, in der Corona-Zeit an der Aktion festzuhalten und haben dann entschieden, dass es gerade jetzt wichtiger denn je ist, Kinder und ihre Bedürfnisse nicht aus dem Auge zu verlieren.“

Es war Anni Pfingsten, Inhaberin des gleichnamigen Cafés nebst Bäckerei im Ortskern, die die Initiative ergriff, als sie hörte, dass die Sparkasse sich zurückziehen muss. „Ich habe einfach vier weitere Geschäftsleute im Ortskern angesprochen und gefragt, ob wir nicht gemeinsam die Aktion stemmen wollen“, sagt die Geschäftsfrau. „Vier habe ich gefragt, viele weitere hätten es wohl sein können. Alle haben sofort zugesagt. So etwas funktioniert bei uns in Breckerfeld reibungslos: Wenn wir gebraucht werden, dann stehen wir zusammen.“

Ausgabe ab dem 23. November



Ergebnis: Die Wunschzettel der Kinder, die aus Familien kommen, in denen es sich die Eltern schlicht nicht leisten können, teuere Geschenke zu Weihnachten anzuschaffen, können jetzt bei Pfingsten, in der Fleischerei Wiebel, bei Optik Ziel (alle Frankfurter Straße), bei der Provinzial-Versicherung Sallermann (Neue Straße) und im Immobilienbüro Martin-Perez (Alter Ostring) abgeholt werden. „Die Ausgabe findet vom 23. bis zum 28. November statt“, sagt Anni Pfingsten. „Vom Kinderschutzbund muss da niemand mit uns im Laden stehen. Das regeln wir nebenbei.“

Das Prinzip bleibt dabei fast so, wie in all den Jahren. „Die Paten können dann in Ruhe den Wunsch erfüllen, ein Geschenk besorgen und es dort wieder abgeben, wo sie auch den Wunschzettel erhalten haben“, sagt Birgit Asmuth. „Wir merken, dass vielen, die sich engagieren, wichtig ist, dass ihre Hilfe direkt vor Ort ankommt. Dafür steht dieses Projekt.“

Kinderschutzbund verteilt Geschenke an Einrichtungen

Eine zentrale Ausgabe allerdings wird es nicht geben. Der Kinderschutzbund verteilt die Geschenke an die Einrichtungen und Institutionen (Kindertagesstätten, Jugendzentrum, Forum Flüchtlinge), die zuvor die Kinder gemeldet haben. „Sie werden dann in einem diskreten Rahmen übergeben“, sagt Birgit Asmuth. „Auch die Namen der Kinder erfahren die Spender nicht.“