Menden. Knallrote Zahlen und eine rabenschwarze Bilanz: Corona legt die Wilhemshöhe auch 2021 lahm. Dafür gerät der Eigentümerwechsel in den Fokus.
Knallrote Zahlen und eine rabenschwarze Bilanz: Wie alle Kulturbetriebe haben auch die Städtischen Saalbetriebe Wilhelmshöhe in der Coronakrise unter einem Totalausfall an Fest- und Showveranstaltungen zu leiden. „Wir liegen bei den Einnahmen im Vorjahresvergleich aktuell so hoch wie im Mai 2019“, erklärte Betriebsleiter Thomas Höddinghaus. „Wir können wie alle nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird.“ Wobei auch das Veranstaltungsjahr 2021 bereits weitgehend abgeschrieben werden könne. Denn die Engagements von Künstlerinnen und Künstlern werden bis zu drei Jahre im Voraus festgemacht, und im Corona-Jahr sei auch hier fast nichts mehr gelaufen, sagte der Betriebsleiter.
Die politische Bühne bleibt spannend – die Bühne im Saal bleibt meist leer
Spannend dürfte das kommende Jahr dennoch werden, allerdings eher auf der politischen Bühne. Denn es sei zwar vereinbart worden, dass die Wilhelmshöhe zum Jahresende 2021 aus den Händen des MBSV von 1604 als Schenkung in das Eigentum der Stadt übergeht, berichtete Höddinghaus. Allerdings seien sich beide Seiten noch nicht in allen Punkten einig, und der Stadt bleibe Zeit bis Ende nächsten Jahres, um die Schenkung offiziell anzunehmen.
Begleitvertrag wegen überalterter Regelungen aus 1968 notwendig
Das Problem: Das Angebot, in dem die Modalitäten festgesetzt sind, ist bei Abschluss des auslaufenden Erbpachtvertrages zwischen dem MBSV als Besitzer und der Stadt Menden anno 1968 formuliert worden und daher an vielen Stellen überholt. So werde darin der Erhalt einer Schießanlage im zweiten Stock durch die Stadt festgelegt, die schon vor langer Zeit mit Einverständnis der Schützen komplett entfernt wurde.
Stadt und MBSV wollen für die Zukunft klare Verhältnisse schaffen
Ein begleitender Vertrag werde aber auch aus handfesteren Gründen notwendig, betonte Höddinghaus. So stehe im Alt-Angebot, dass dem Schützenverein bestimmte Räume für eine Anzahl an Tagen im Jahr zu überlassen sind. Ob das kostenfrei geschieht oder nicht, müsse man grundsätzlich regeln, wenn man mit den Schützen nicht jedes Jahr aufs Neue darüber verhandeln will, erklärte der Betriebsleiter. Auch der Verein habe ein Interesse an klaren Verhältnissen.
CDU: Stadt soll notwendige Investitionen nach Übernahme 2022 sofort angehen
Hubert Schulte (CDU) forderte die Stadtverwaltung auf, die Vertragsangelegenheiten im ersten Quartal 2021 vorzulegen, um den Eigentümerwechsel frühzeitig in trockene Tücher zu bekommen. Dann könne an sich für 2022 an die fälligen Investitionen in das Gebäude machen.
Vertragsverhältnis mit Pächter Hasecker soll fortgeführt werden
Der Vertrag mit Restaurantpächter Marcus Hasecker steht ebenfalls für eine Verlängerung oder Veränderung an, berichtete Höddinghaus. Das sei umso wichtiger, als inzwischen sei auch die zweite städtische Hauswartstelle auf Null gesetzt worden sei. Der Pächter übernehme diese Funktion durch einen Angestellten, was für die Stadt günstiger sei. „Wir sind sehr froh, dass wir Herrn Hasecker haben“, erklärte Höddinghaus. Auch der Pächter sei interessiert daran, auf der Wilhelmshöhe weiterzumachen.