Menden. In Corona-Session keine „Strüssje“ vom Wagen, dafür als Gruß im Advent: Besondere Aktion der Mendener Karnevals-Senatoren kommt gut an.
Peter Rostek und Hans Stromenger stehen am Freitagnachmittag vorm Hansa-Seniorenwohnpark an der Bodelschwinghstraße, im Arm hält jeder einen großen Eimer voller roter Rosen. Auf Abstand gibt’s ein großes Hallo, als Dorota Kowalzczyk, Leiterin der Betreuung, und Pflegedienstchefin Tanja Hoffmann hinter der gläsernen Schiebetür erscheinen: „Da werden sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner aber freuen!“, strahlt Dorota Kowalzcyk, dass man’s auch durch die Maske erkennen kann. Ihr und ihrem Team wird es vorbehalten bleiben, jeder Bewohnerin, jedem Bewohner hier den Blumengruß der Mendener Karnevals-Senatoren zu überbringen. „Das ist nur eine kleine Geste, aber mehr können wir im Moment nicht machen“, sagt Chefsenator Peter Rostek.
Blumengruß gerade bei strengen Schutzmaßnahmen besonders willkommen
Danach machen sich die beiden Kornblumenblauen gleich wieder auf die Socken: zur Integra auf der Hönneinsel, der nächsten Einrichtung, die mit den Blumengrüßen bedacht werden soll. Einrichtungsleiter Thorsten Wichert und Jennifer Webers aus der Verwaltung haben die mit MKG-Masken ausgerüsteten Narren schon erwartet. „Das ist gerade jetzt wunderbar“, sagt Wichert. Denn: Nach einem Coronafall seien die Schutzmaßnahmen hier zurzeit besonders streng. Die Kornblumenblauen verabschieden sich – im Fond ihres Wagens sind noch viele Roseneimer zu sehen. Schließlich wollen sie heute noch alle Altenheime der Stadt mit ihren Blumengrüßen versehen.
„Strüssje“ zählen zu Markenzeichen der Senatoren im Tulpensonntagszug
Die Idee dazu stammt von Hans und Jutta Stromenger: „Wir sind sonst doch auch bekannt dafür, dass es zum Tulpensonntagszug vom Senatorenwagen aus immer besonders schöne Rosen gibt“, erklärt Stromenger, Peter Rosteks Vorgänger im Vorsitz. Zudem achteten die Senatoren von ihrem hohen Karnevalswagen aus besonders darauf, dass Menschen ihre „Strüssje“ erhalten, die eher etwas weiter hinten oder abseits des Trubels stehen.
Ältestenrat der Narren fühlt sich Seniorinnen und Senioren besonders verpflichtet
Vorläufig aber geht es um die Vorweihnachtszeit, und hier sahen sich die Senatoren laut Rostek gefordert – übersetzt seien sie ja nichts anderes als der Ältestenrat der Mendener Narren. „So wollten wir gerade den Seniorinnen und Senioren zeigen, dass sie auch in der Bevölkerung in der augenblicklich so schwierigen Lage nicht vergessen sind“, sagt Rostek. Eine tolle Unterstützung habe man von den Stadtwerken erhalten: „Immerhin waren nicht nicht nur Hunderte von Rosen vorzubereiten, sondern auch ein schönes Logo, das Xenia Kehnen für uns entworfen hat.“
Hoffen auf die nächste Session: „Dann wollen wir wieder Lieder singen“
Am Ende ihrer Tour zeigen sich Rostek und Stromenger hochzufrieden: „Wir sind überall sehr freundlich aufgenommen worden!“ Jetzt haben die MKGler nur zwei Wünsche offen: „Dass die alten Menschen von keinem vergessen werden, nicht nur zur Weihnachtszeit. Und dass wir in der nächsten Session wieder alle gemeinsam unsere Mendener Karnevalslieder singen können!“