Saalhausen. Die letzten Hürden sind bald genommen, dann ist Saalhausen der erste Kneippkurort im Kreis Olpe.


Für den Sekt zum Anstoßen ist es noch ein bisserl früh. Aber der Luftkurort Saalhausen hat in dieser Woche einen wichtigen, weiteren Schritt zum anerkannten „Kneippkurort“ gemacht. Nach einem Sondierungsgespräch, an dem neben Bürgermeister Tobias Puspas u. a. die Bezirksregierung und der Vorsitzende und gleichzeitig Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Kneippheilbäder und Kneippkurorte teilnahmen, waren sich alle Beteiligten anschließend einig, dass die Zeit für die Einleitung des „Anerkennungsverfahrens zum Kneippkurort“ reif ist.

Mit der Realisierung des TalVitals ist der Ort schon seit gut fünf Jahren „Kneipp-reif“. Was bisher fehlt, ist nach § 7 des Kurortegesetzes „eine als Kurärztin oder Kurarzt niedergelassene, kassenärztlich zugelassene Person, die mit der Physiotherapie nach Kneipp vertraut ist, zum Beispiel mit hinzutretender Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren, Physikalische Therapie oder der Facharztausbildung für Physikalische und Rehabilitative Medizin“. Dieses Manko wird nun behoben. Eine in Saalhausen ansässige Ärztin wird im kommenden Jahr eine entsprechende Aus- bzw. Weiterbildung zur Kurärztin absolvieren.


Für den Kurbezirk Saalhausen sind noch weitere Bausteine im Anerkennungsverfahren erforderlich: die Bioklimatische Begutachtung, die Lufthygienische Begutachtung und die medizinisch-balneologische Begutachtung. Die ersten beiden Untersuchungen stehen für die Überprüfung des Kurortestatus für Anfang 2021 sowieso auf der Agenda.

Wenn alles gut läuft soll bereits im Dezember dieses Jahres der Antrag auf Einleitung des „Anerkennungsverfahrens zum Kneippkurort“ bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden. Nach der Jahreswende sollen so schnell wie möglich die fehlenden Gutachten beigebracht werden, bevor im Mai/Juni eine Kommission den Ort in Augenschein nehmen wird. Die Saalhauser hoffen, dass das Anerkennungsverfahren im Juli abgeschlossen und dann die erste Sektflasche auf den neuen und ersten Kneippkurort im Kreis Olpe geköpft werden kann.

Für Lennestadts Touristik-Chef Clemens Lüdtke wäre dies ein großer Wurf. „Es ist eine große Chance für uns, nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Bürger und es wäre auch ein großer Imagegewinn für die Stadt. Aber es ist auch kein Selbstläufer, sondern muss Ansporn sein, gemeinsam weiter zu arbeiten.“


Der Traum vom Kneippkurort reift in Lennestadt Touristikort No. 1 schon seit mehr als zehn Jahren. Das Prädikat „Kneippkurort“ geht über den Status Luftkurort. Die Kneipp-Lehre nach Sebastian Kneipp fußt auf den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter und innere Balance. Als Kneipp-Kurort kann der Ort auch zu höheren Übernachtungszahlen beitragen und „Kuren“ anbieten.