Drolshagen. Die Innenrenovierung des neuen Kirchenteils der St.-Clemens-Pfarrkirche ist in vollem Gange. Neue Orgel im Wert von 350.000 Euro bestellt.

Die Fahrzeuge der Handwerker rund um die St.-Clemens-Pfarrkirche sind ein deutlicher Beweis, dass die Innenrenovierung des neuen Kirchenteils in vollem Gange ist. Nachdem noch im Juni die vorgezogenen Firmfeiern durch den Paderborner Weihbischof Matthias König hier durchgeführt wurden, war kurze Zeit später der Start für die Innenrenovierung. Diese ist notwendig, denn der Zahn der Zeit hatte an der in den Jahren 1962 bis 1965 nach Plänen des Architekten Karl Band aus Köln angebauten zweiten Kirche kräftig genagt.

Zunächst war angesagt, die Kirche leerzuräumen. Auch die alte Orgel, die die Drolshagener Gemeinde seinerzeit gebraucht gekauft hatte, wurde abgebaut. Sie kommt allerdings nicht mehr in das renovierte Gotteshaus, sondern wird zukünftig in einer polnischen Kirche zur Ehre Gottes erklingen. Zunächst war geplant, die Orgel aus der Olper Pallottikirche zu übernehmen. Aber dieses Vorhaben zerschlug sich. Jetzt gib es eine nagelneue Orgel, bestellt bei der Firma Eisenbarth in Passau. Die Kosten für das Kircheninstrument in Höhe von 350.000 Euro werden von einem Einzelspender übernommen. „Ohne diese Einzelspende wäre das Projekt nicht denkbar gewesen. Der Einzelspender hat die Orgel zu seinem Projekt gemacht“, sagt Pfarrer Markus Leber im Gespräch mit dieser Redaktion.

Der Clou ist der Spieltisch der neuen Orgel, dessen Technik so ausgearbeitet ist, dass auch die Orgel in der Basilika, die ebenfalls die Firma Einsenbarth erstellte, gleichzeitig erklingen kann. Pfarrer Leber erklärte, dass, erst wenn die Kirche staubfrei ist, die „Königin der Musikinstrumente“ eingebaut wird. Nach dem Einbau erfolgt die Intonation, die erfahrungsgemäß vier bis sechs Wochen in Anspruch nimmt. Dann kann sie zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde erklingen.

Die bisherige enge Treppe zur Orgelbühne wird durch eine platzmäßig großzügige Spindeltreppe, den von außen zur Orgelbühne führt, ersetzt und auch als Notfalltreppe verfügbar ist. Der Innenraum, 650 Quadratmeter groß und 15 Meter hoch, ist derzeit komplett von einem Alu-Raumgerüst umgeben. Der gesamte Kirchenraum wird durchrenoviert.

Umfangreiche Arbeiten

Folgende Arbeiten wurden oder werden noch durchgeführt: Säuberung der Wände, Putzschäden nachbessern, neuer Innenanstrich, ersetzen der bisherigen Elektroleitungen und neue Beleuchtung. Die Asphaltplatten des Fußbodens werden durch Natursteinplatten ersetzt. Die Bänke der Kirche erhalten eine Aufarbeitung sowie neue Knie- und Sitzpolster - werden allerdings reduziert, da sich die Zahl der Sitzplätze von 400 auf 300 verringert. Besonders gespannt sein dürfen die Gemeindemitglieder auf den Altarraum, der nach Plänen des Künstlers Dr. Jürgen Lenssen, der emeritierter Domkapitular der Diözese Würzburg ist, und von 1991 bis 31. Mai 2017 das Kunstreferat dieser Diözese leitete, gestaltet wird.

Die Stufenanlage des Altarraumes wird in den Ursprungszustand versetzt, der Zelebrationsaltar verkleinert. Der neue Flügelaltar, der hinter dem Zelebrationsaltar aufgestellt wird, ist zur Zeit in Arbeit. Die Anfertigung diverser Gemälde für den Flügelaltar wurden dem Künstler Thomas Jessen (Eslohe) in Auftrag gegeben. In den Sockel des Flügelaltars wird der Tabernakel gemauert. Links und rechts vom Altarraum werden Stelen platziert und zwar zum einen mit der Figur des Pfarrpatrons St. Clemens und der Gottesmutter Maria.

Im linken Teil der Kirche, der die Priestersakristei, die Messdienersakristei und ein WC bisher enthielten, erfolgen dahingehend Umbaumaßnahmen, dass die Priestersakristei verkleinert wird. Neben der Messdienersakristei ist ein Raum für den Küster und ein behindertengerechtes WC geplant. Außerdem kommt noch ein Beichtraum hinzu, der die vier Beichtstühle ersetzt. Sieben der zehn Glocken erhalten ein neues Joch.

Ostern ist realistischer Termin



Außerdem wird eine neue Elektronik installiert. „Soweit möglich, wurden bei der Auftragsvergabe heimische Firmen berücksichtigt“, betonte Pfarrer Leber. Wenn ein Rad ins andere greift und kein Ausfall coronabedingt stattfindet, wäre Ostern des kommenden Jahres ein realistischer Fertigstellungstermin. Das sagte Mechthild Clemens, die neben Partnerin Barbara Maas Mitinhaberin des Architektenbüros Clemens und Maas aus Arnsberg ist. Das Architekturbüro war bereits bei den Planungen des ersten Bauabschnitts, der Innenrenovierung der romanischen Basilika involviert. Da man jetzt den Zelebrationsaltar maßlich veränderte, wird bei den Wiedereröffnungs-Feierlichkeiten auch eine Altarweihe notwendig.

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt (Renovierung der alten Basilka) und den derzeit laufenden Bauabschnitt sind mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Millionen Euro veranschlagt. 950.000 Euro werden vom Erzbistum Paderborn beigesteuert. Die Kirchengemeinde ist für die Beschaffung von 800.000 Euro zuständig. Für den ersten Bauabschnitt hat die Gemeinde 360.000 Euro aufgebracht. Jetzt bittet Pfarrer Leber erneut um freundliche und großzügige Unterstützung für die zweite Bauphase. Bis 26. Oktober sind bereits Spenden in Höhe von 214.019, 29 Euro eingegangen. Doch die Finanzierungslücke ist mit 262.057, 97 Euro noch hoch.


Die Spendenkonten für das große Objekt sind: Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen, IBAN DE94 4626 1822 0031 9783 04; Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, IBAN DE13 4625 0049 0005 0272 63.