Grevenbrück. „Fahrt Richtung Zukunft. Die Ruhr-Sieg-Strecke und der Wandel der Mobilität“ heißt die neue Dauerausstellung im Kulturbahnhof in Grevenbrück.

Mit der umfangreichen Sanierung und der Wiedereröffnung des Bahnhofsgebäudes in Grevenbrück Ende 2013 begann eine lebendige Kulturszene zu wachsen. Der Kulturbahnhof etablierte sich als beliebter Ort für Gastronomie (Essbahnhof), Trauungen (Standesamt, Niederlassung der Stadt Lennestadt), Sonderausstellungen und Abendveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Kabarett. Vor zwei Jahren kam der Steinway-Flügel hinzu. „Es war schon damals klar, dass wir die Räumlichkeiten auch für eine Ausstellung nutzen wollen. Und was liegt da näher hier an der Bahnstrecke? Das Gesamtkonzept wird jetzt abgeschlossen“, sagt Martin Steinberg, Fachbereichsleiter Öffentlichkeit und Kultur bei der Stadt Lennestadt.

„Fahrt Richtung Zukunft. Die Ruhr-Sieg-Strecke und der Wandel der Mobilität“ heißt die neue Dauerausstellung im Kulturbahnhof in Grevenbrück, die am kommenden Freitag durch Bürgermeister Stefan Hundt eröffnet wird. „Die Geschichte der Eisenbahn, die für die wirtschaftliche Entwicklung Lennestadts und Umgebung von maßgeblicher Bedeutung war, steht im Fokus“, berichtet Antonia Krihl, die bei der Stadt Lennestadt zuständig ist für Museen und Dauerausstellungen. Anfang 2018 habe die beauftragte Dortmunder Geschichtsmanufaktur ein erstes inhaltliches Konzept für die neue Dauerausstellung vorgelegt.

Keine Überschneidungen

Zunächst sei noch eine klassischerweise standortgebundene Ausstellung vorgesehen gewesen, so Antonia Krihl: „Es wurde dann der Wunsch nach mehr Mobilität in der Gestaltung der Ausstellung laut, um die Ausstellungsräume auch anderweitig nutzen zu können.“ Zudem habe es keine inhaltlichen Überschneidungen zum Museum der Stadt in Grevenbrück geben sollen: „Beide Ausstellungen sollen sich gewinnbringend ergänzen.“ In zwei Workshops mit Geschichtsmanufaktur sowie Vertretern von Vereinen und Stadt gab es einige Einigung auf eine möglichst flexible Gestaltung der Ausstellung.

„Start der Ausstellung ist im zweiten Obergeschoss. Das soll zeigen, dass die Geschichte der Ruhr-Sieg-Bahn über allem steht“, sagt Dr. Katharina Hülscher, die mit ihrer Kollegin Christina Steuer von der Geschichtsmanufaktur das Konzept erstellt hat. Hier im Dachgeschoss werden mit einem Zeitstrahl verschiedene Themen rund um die Ruhr-Sieg-Strecke beleuchtet.

Einen „Bahnhof der Ideen“ gibt es im ersten Obergeschoss. Neben einer Videoinstallation lädt dieser die Besucher an digitalen Arbeitsstationen zum Mitmachen ein. Überlegungen, Wünsche und Ideen zum Thema Mobilität können direkt an die Stadt Lennestadt weitergeleitet werden und so in künftige Projekte einfließen.

60 Prozent Förderung

Schließlich kommt der Besucher ins Erdgeschoss. Hier werden in zwei großen, alten Schrankkoffern die Bahnhöfe der Ruhr-Sieg-Strecke in Grevenbrück, Altenhundem, Finnentrop und Meggen thematisiert. „Die Rollvitrinen sind einklappbar und lassen sich im Fall anderer Veranstaltungen in den angrenzenden Magazinraum bewegen“, erläutert Dr. Katharina Hülscher.


200.000 Euro werden in die Umsetzung der neuen Dauerausstellung im Kulturbahnhof investiert. Für die Stadt Lennestadt gab es dabei eine willkommene Finanzspritze. Als innovatives, zukunftsorientiertes Projekt konnte die Ausstellung im Herbst 2019 über das durch das Heimat-Ministerium des Landes neu eingeführte Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ mit 60 Prozent gefördert werden.