Hagen. Nächstes Jahr soll eine Testphase für Ambiente-Stadtteiltrauungen in Hagen starten. Welche Standorte dafür im Gespräch sind.
Hagen traut sich. Hagen traut sich im Rathaus an der Volme, im Trauzimmer des Hohenlimburger Rathauses, in den Kirchen, im Arcadeon, Freilichtmuseum oder im Schloss Hohenlimburg. Weil die Nachfrage nach Ambientehochzeiten immer weiter steigt, soll im nächsten Jahr für den Hagener Süden eine Testphase für Ambiente-Stadtteiltrauungen starten.
Mehrere Standorte im Blick
„Während dieser Testphase sollen die Trauorte Schlosserei Zyche, die Spezialitätenbrennerei in Dahl, die Gemeinde Herz-Jesu in Dahl und Rummenohl und die Auferstehungsgemeinde Rummenohl auf Anfrage angeboten werden“, erläutert die Stadt, die eine immer höhere Nachfrage und teils lange Wartezeiten für Ambiente-Termine beobachtet. Noch ist das ganze Vorhaben nicht in trockenen Tüchern – der Rat muss erst noch darüber abstimmen –, aber wenn alles gut geht, könnten im nächsten Sommer oder im Herbst bereits die ersten Termine vor Ort angeboten werden, sagt Stadtsprecherin Clara Treude.
Diese Art der Eheschließung soll den Paaren vor allem die Möglichkeit bieten, neben der oftmals eher nüchternen standesamtlichen Trauung, alternativ in einer feierlichen und persönlichen Atmosphäre an einem besonderen Ort zu heiraten. Insgesamt seien 165 Ambiente-Termine in Hagen möglich, sagt Clara Treude. Die Termine im Schloss Hohenlimburg seien für nächstes Jahr bereits größtenteils vergeben.
Weiterhin Corona-Unsicherheit
Die Nachfrage sei zwar groß, aber nicht ungewöhnlich für die Kollegen vom Standesamt: „Sicher haben sich einige Termine in diesem Jahr coronabedingt verschoben oder wurden abgesagt“, sagt Clara Treude. „Aber es gibt ja auch weiterhin eine Unsicherheit, wie und in welchem Rahmen Hochzeiten nächstes Jahr möglich sein werden.“
Die größere Nachfrage nach Ambiente-Terminen beobachte die Stadt allerdings schon seit einigen Jahren – ganz unabhängig von Corona. Und im vergangenen Jahr hätten beispielsweise das Wasserschloss Werdringen, die Lounge im Karl-Ernst-Osthaus Museum sowie der Hohenhof nur sporadisch zur Verfügung gestanden. „Zur Verringerung der Warte- und Wegezeiten für die Paare sollen ab 2021 deswegen verstärkt Stadtteiltermine angeboten werden“, so der Plan der Verwaltung.
Der Hintergrund ist, sagt Clara Treude, dass es im Hagener Norden bereits mehrere Möglichkeiten für die außergewöhnlichen Trauungen gibt. Im Stadtteil Eilpe/Dahl gab es bislang nur die Möglichkeit, im Freilichtmuseum oder in der Ev. Auferstehungskirche Dahl zu heiraten. „Dabei handelt es sich aber um ein relativ kleines Trauzimmer für Gesellschaften bis 15 Personen“, so die Stadt, die sich nach mehreren Anfragen aus der Politik dann auf die Suche nach neuen Angeboten im Hagener Süden machte -- und auch fündig wurde.
Angebote ab nächstem Jahr möglich
2021 sollen die Hagener deswegen jetzt auch in der Werkstatt der Kunstschmiede Zyche in Delstern und in der Märkischen Spezialitätenbrennerei in Dahl bei einem ganz besonderen Ambiente „Ja“ sagen können.
In der Kunstschmiede in Delstern fanden in der Vergangenheit bereits kleinere Messen und Ausstellungen statt. Zwischen den Schmiedeobjekten in der Werkstatt sollen die Paare den schönsten Moment ihres Lebens feiern.
„Als wir das gehört haben dachten wir: Das ist eine tolle Idee. Wir hatten ohnehin immer viele Anfragen für Geburtstage und Feiern und fanden die Möglichkeit toll. Das Eingangstor haben wir schon extra umgearbeitet. Die Paare kommen durch ein Kircheneingangstor aus massiver Eiche in den Raum“, sagt Hans-Jürgen Zyche.
„Im Anschluss könnten die Brautleute ein kleines Erinnerungsstück in der Werkstatt anfertigen.“ Auch ausreichend Parkplätze für eine Hochzeitsgesellschaft von etwa 30 Personen stehen vor Ort zur Verfügung, das neue Trauzimmer ist außerdem barrierefrei erreichbar. Noch gibt es – coronabedingt – zwar keinen Termin für nächstes Jahr, der Kunstschmied gibt sich aber optimistisch.
Angebot könnte sich langfristig etablieren
Außerdem hat die Stadt noch weitere Orte im Hagener Süden im Blick: Neben der Märkischen Spezialitätenbrennerei in Dahl – „ein schöner, rustikaler Standort mit besonderem Ambiente für Trauungen mit etwa 20 Personen“ – sollen die Standesamtlichen Trauungen konfessionsübergreifend etwa in der Kapelle in Rummenohl am Don Bosco Haus oder im Gemeindehaus in Dahl angeboten werden (Gemeinde Herz-Jesu).
Auch das Gemeindehaus in Rummenohl (Ev. Auferstehungskirchengemeinde) mit Platz für etwa 50 Personen, stünde zur Verfügung. Wenn das Angebot in Hagen großen Zuspruch findet - immer noch unter der Voraussetzung, dass der Rat zustimmt – „könnten wir es durchaus langfristig in Hagen etablieren“, so Treude.