Kreis Olpe. Die Attendornerin wird von der SPD erneut als Kandidatin für den Bundestag ins Rennen geschickt. Seit Januar 2019 ist sie bereits MdB.

Wenn es nach dem SPD-Kreisverband Olpe geht, wird Nezahat Baradari aus Attendorn bei der kommenden Bundestagswahl für den Wahlkreis Olpe/Südlicher Märkischer Kreis erneut als Direktkandidatin für den Deutschen Bundestag antreten.

Der SPD-Kreisvorstand traf sich in der Stadthalle Attendorn und nominierte die Kinder- und Jugendärztin einstimmig für den Kreis Olpe. Baradari wird dann Ende Januar 2021 in einer Konferenz mit Delegierten aus dem Kreis Olpe und dem südlichen Märkischen Kreis zur Wahl antreten. Baradari ist bereits seit Januar 2019 Mitglied der SPD-Fraktion im Bundestag. Sie war seinerzeit für den Abgeordneten Ulrich Kelber (Bonn) nachgerückt, der Bundesdatenschutzbeauftragter wurde.

Corona-Schnelltests mitgebracht

Vor Sitzungsbeginn brachte die Bundestagsabgeordnete Baradari für alle Vorstandsmitglieder einen Coronaschnelltest mit: „Auch wenn wir hier mit viel Abstand sitzen und alle eine Maske tragen, es ist eine tolle Sache, so einen Schnelltest durchzuführen und es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn dieser negativ ausfällt“, kommentierte der SPD-Kreisvorsitzende Robert Kirchner-Quehl auf der Wahlversammlung des Kreisvorstandes.

Für die Nominierung zur Bundestagskandidatur lag dem Kreisvorstand aus dem Kreis Olpe nur ein Vorschlag vor: „Das spricht dafür, dass Nezahat gute Arbeit leistet. Sie setzt sich für unsere Anliegen in Berlin ein und zeichnet sich vor allem durch ihren Fleiß aus. Vom Stadtverband Attendorn wurde sie bereits vor einigen Wochen nominiert“, führte Kirchner-Quehl weiter aus.

Rückblick

Doch bevor es zur offiziellen Nominierung kam, blickte Nezahat Baradari in der Sitzung auf die vergangenen knapp zwei Jahre als Bundestagsabgeordnete zurück und berichtete über ihre parlamentarische Arbeit in den Ausschüssen Europa, Ernährung und Landwirtschaft, in dem beispielhaft Fachgebiete wie Brexit, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheit, Verbraucherschutz, gute Ernährung für Kinder in Kitas, Pestizide, Antibiotikaresistenzen, medizinische Tierversuche uvm. behandelt werden. Sodann umriss sie ihre Themenschwerpunkte für die nächste Wahlperiode mit dem ersten Schwerpunkt Gesundheit.

Sie forderte die Einführung einer Bürgerpflegeversicherung, damit die Kosten auf alle Schultern verteilt werden. Es könne nicht sein, dass die Pflege von Angehörigen jemanden in den Ruin treibe.

„Es gibt noch so viel zu tun. Und ich möchte mich weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger im Deutschen Bundestag stark machen. Bei der Bildungspolitik muss Chancengleichheit geschaffen werden. Kinder aus finanziell schwachen Familien brauchen mehr Unterstützung, da haben wir in einem der reichsten Länder der Welt noch viel Nachholbedarf“, so Baradari.

Kinder und Jugendliche Schwerpunktthema

Weiteres Schwerpunktthema Baradaris: „Kinder und Jugendliche haben es noch nie so schwer gehabt wie heutzutage. Die Themen sind vielfältig und reichen von sexueller Gewalt an Kindern, Internetsucht, psychischen Problemen bis hin zu Drogen und vieles mehr. Um sie kümmert sich kaum jemand“.

Nezahat Baradari ist aber auch das Thema Klimawandel überaus wichtig. „Selbst die größten Skeptiker können den Klimawandel nicht mehr leugnen“. Hier sei es wichtig Verantwortung zu übernehmen und eine ökonomisch sinnvolle sozialverträgliche ökologische Wende zu schaffen. Baradari weiter: „Als Mutter von zwei Kindern möchte ich mir später nicht sagen lassen: Mama, warum hast du nichts für unsere Zukunft getan“.Sie betonte, dass „Entscheidungen von „denen da oben“ in Berlin überhaupt nichts bringen, wenn es nicht bei den Menschen ankommt und die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern nicht stattfindet.“ Sie werde den bürgernahen Dialog weiter aufrecht halten, schloss Baradari ab.Nach ihrer Rede gab es eine 45-minütige Frage-und-Antwort-Runde mit den Vorstandsmitgliedern. Im Anschluss wurde Nezahat Baradari durch den Kreisvorstand einstimmig nominiert.