Hagen-Mitte. Wenn mehr als 200 Autos und Motorräder in der Fußgängerzone parken, ist das normalerweise ein Fall fürs Ordnungsamt. Nicht so an diesem Wochenende. Beim Autosalon waren die Fahrzeuge in der City ausdrücklich willkommen.
Wie auch die viele Besucher aus Hagen und der Umgebung, die am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag die Innenstadt füllten.
„Bei dieser großen Auswahl kann man alle Angebote sehr schön miteinander vergleichen”, erzählte eine Hagenerin, „denn ich bin an einem neuen Auto interessiert und nutze diese Gelegenheit, mich umfassend zu informieren”. Insgesamt hatten die Besucher die Auswahl zwischen 18 Markenausstellern, die ihre neuesten und blitzblanken Automobile präsentierten.
Aber auch ein nicht alltagstaugliches Fahrzeug mischte sich unter den Fuhrpark und stahl dem einen oder anderen Auto die Schau, und zwar der Formel-1-Bolide Renault R 28 von Fernando Alonso aus der letzten Saison. „Wenn so ein Auto schon mal hier ist, dann muss man die Chance auch nutzen”, freute sich Robin Taubken und machte zur Erinnerung noch schnell ein Foto von dem Flitzer. „Ich bewundere die Technik, auch wenn der Rennwagen nicht von meinem Favoritenteam ist”, verriet der 14-Jährige.
Auch in diesem Jahr, zum 20-jährigen Jubiläum des Autosalons, fehlten die historischen Vierräder nicht und ließen die Herzen der Oldtimerfans höher schlagen, so wie bei Klaus Tomalak. „Ich habe selber einen 32 Jahre alten Oldtimer, und deswegen interessiere ich mich auch für die anderen”, berichtete der 64-jährige Hagener. Doch eine Sache störte den alljährlichen Autosalon-Besucher ein bisschen: „Jedes Jahr stehen hier die gleichen Oldtimer, mittlerweile kennt man die schon. Im Übrigen war im letzten Jahr auch das Wetter besser”, lachte der Kritiker.
Doch selbst das frühherbstliche Wetter am Samstag hielt die Besucher nicht fern, das kam auch der Volme-Galerie mit ihrer Harley-Präsentation zugute. Das Management erwartete bis zu 60 000 Besucher, denn auch am Sonntag öffneten die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr. „Eine Harley ist immer ein Traum gewesen”, verriet Motorradfan Helmut Reichberg, der sich zwischen den Harleys auf dem Fiedrich-Ebert-Platz tummelte. „Ich bin nur mal hier, um zu schauen, was es gibt, und meine Frau ist derweil auf der Modenschau”, lachte er. Wie in den Jahren zuvor gab es ein buntes Bühnenprogramm von Tänzen bis hin zum Sportholzfäller Dirk Braun.
Doch auch fernab der Bühne auf dem Ebert-Platz gab es nicht nur Autos zu bestaunen. Ein Aufprallsimulator der Verkehrswacht Hagen lockte in die Hohenzollernstraße. Hier konnten sich die Besucher über die richtige Sitzeinstellung und das richtige Angurten informieren.
Ein Thema beim Autosalon war die jetzt ausgelaufene Abwrackprämie. Und da rechnen fast alle Hagener Autohäuser mit einem folgenden wirtschaftlichen Loch für die Automobilindustrie. Doch da hat jedes Autohaus eine ganze eigene Theorie. Die einen setzten auf ihre Stammkundschaft, andere versuchen, mit neuen, preiswerten Modellen Kunden zu locken.
Eine Bilderstrecke zur Veranstaltung finden Sie hier