Olpe. Der Deutsche Kinderhospizdienst feierte seinen 30. Geburtstag. In der Trift reihten die Gratulanten zahlreiche Sauerlandstones aneinander.
Peter Weber weiß, dass sich seine Stadt „ein bisschen mit fremden Federn schmückt“. Aber der Bürgermeister ist stolz darauf, dass „Olpe zur Stadt der Kinderhospizarbeit in Deutschland“ geworden ist. Deshalb war Weber gerne der Einladung des Deutschen Kinderhospizvereins am Standort In der Trift gefolgt, der immer ein bisschen im Schatten des Kinder- und Jugendhospizes „Balthasar“ steht. Zu Unrecht, findet Peter Weber. Denn die ambulante Arbeit dieser vor 30 Jahren als Selbsthilfeinitiative gegründeten Einrichtung ist für den Bürgermeister „mindestens genauso wichtig“.
Aus der 1990 von sechs betroffenen Familien ins Leben gerufenen Selbsthilfe ist ein Verein mit 24 ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten an 30 Standorten in ganz Deutschland geworden. Ein neuer Standort kommt jetzt hinzu: am Sitz des Deutschen Kinderhospizvereins in Olpe. „Das ist eine Idee, die wir schon lange hatten. Wir machen uns jetzt auf den Weg“, eröffnete Geschäftsführer Martin Gierse bei der Geburtstagsfeier am Sonntag symbolisch den neuen Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in der Kreisstadt. Bislang begleitet der Ambulante Dienst in Siegen mit 44 ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeitern Betroffene im Kreis Olpe.
Räume für Begegnungen
Im Haus der Kinderhospizarbeit ist die nötige Infrastruktur bereits beim Bau mitgedacht worden. So gibt es ausreichend Parkplätze, eine behindertengerechte Dusche und WC, barrierefreie Räume für Begegnungen und Gespräche sowie Büroräume.
Viele der Gäste waren an diesem Sonntag mit bemalten Steinen gekommen. Der Deutsche Kinderhospizverein hatte an seinem 30. Geburtstag zu einem „Sauerlandstones-Marathon“ aufgerufen. Unter dem Motto „Verbunden sein in allen Zeiten“ bekommen die vielen hundert bunten Steine einen dauerhaften und besonderen Platz in der Unendlichkeitsschleife am Haus der Kinderhospizarbeit.
Auch Bürgermeister Peter Weber und der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter waren nicht mit leeren Händen erschienen. Ritter hatte sogar einen Stein aus der Umgebung des Landtagsgebäudes in Düsseldorf mitgebracht.
Gleich mehrere Überraschungen hatte die Prinzengarde Köln mit ihrem aus Olpe stammenden Kommandanten Marcel Kappestein im Gepäck. Nach einer „ersten tollen und zugleich nachdenklichen Begegnung“ im Januar 2019 ist die Prinzengarde Köln offizieller Botschafter des Deutschen Kinderhospizvereins. „Wenn ihr uns braucht, sind wir da“, gratulierte Kappestein dem „fantastischen Verein“ zum 30. Geburtstag. Neben dem obligatorischen Stein – natürlich mit der Figur eines Prinzengardisten – überreichten die Karnevalisten aus der Domstadt eine von der Kölner Künstlerin Gerda Laufenberg gemalte Karikatur der Garde und als I-Tüpfelchen einen symbolischen Scheck über die stolze Summe mit der närrischen Zahl 3333 Euro.
„Wir sind sehr stolz darauf, euer erster Botschafter sein zu dürfen“, betonte Kommandant Marcel Kappestein. „Es ist schön, euch an unserer Seite zu haben“, bedankte sich Geschäftsführer Gierse bei der Prinzengarde Köln, die sich nicht zum ersten Mal spendabel gezeigt hat.