Menden. Keine Proklamation, keine Damensitzung und vermutlich kein Zelt: Mendens Narren stehen vor einer stillen Session, erst recht nach dem NRW-Gipfel.

Es wird wohl eine sehr ruhige Karnevalssession, die auf die Mendener Karnevalsgesellschaft „Kornblumenblau“ zukommt. Denn die Corona-Lage, das war schon vor dem NRW-Karnevalsgipfel am Freitag klar, wird keine Großveranstaltungen zulassen. Für den MKG-Vorsitzenden Gisbert van Gelder und seinen Vorstand steht indes jetzt fest: „Wir werden, so weh uns das auch tut, auf die Damensitzung und die Prinzenproklamation verzichten müssen.“ Der Zeltkarneval auf dem neuen Rathausplatz im Frühjahr sei noch nicht offiziell abgesagt, für Van Gelder aber „derzeit nicht vorstellbar“.

In kleinem Rahmen mit Alkoholverbot: Hoppeditz soll am 11.11. erweckt werden


Da aber kleinere Veranstaltungen bei Einhaltung aller Hygieneregeln möglich seien, werde Kornblumenblau am 11.11. zumindest den Hoppeditz erwecken. Die Symbolfigur der Mendener Fastnacht werde aber nur in ganz kleinem Rahmen in einer vereinsinternen Feier mit Alkoholverbot erstehen.

Ein Fragezeichen stehe auch hinter dem traditionellen Dreikönigstreffen im Teufelsturm, es werde aber weiterhin geplant. Auch hier handele es sich seit jeher nicht um ein öffentliches Event, sondern um eine Veranstaltung des Prinzenpaares. Und wie beim Hoppeditz-Erwachen müsse auch hierfür ein kleinerer Rahmen als in den Vorjahren gewählt werden.

Vorsitzender sicher: Karnevalsfeier ohne Schunkeln und Bützen ist keine


Alle großen Festivitäten sind dagegen entweder schon abgesagt oder aus heutiger Sicht zumindest als unwahrscheinlich anzusehen, erklärte Van Gelder. „Am kommenden Mittwoch will der Landtag die zuletzt gefundenen Regelungen noch einmal präzisieren, das müssen wir abwarten, um dann weitere Entscheidungen fällen zu können.“ Für den Vorsitzenden der Narren wäre es aber ohnehin keine Sitzung oder Karnevalsfeier, wenn nicht geschunkelt oder gebützt werden darf.

Fünfstelliges Minus durch Einnahmeausfälle steht schon jetzt fest


Für den Verein bedeute das auch Einnahmeausfälle vo allem durch den mutmaßlichen Wegfall des Zeltkarnevals, während Kosten wie die Mieten für Teufelsturm, Wagenbauhalle oder Versicherungen weiterlaufen, stellte Van Gelder fest. Alles in allem werde sich das coronabedingte Minus für die MKG auf einen fünfstelligen Betrag summieren. Nur aufgrund eines finanziellen Polsters aus den sehr erfolgreichen Vorjahren könne man das stemmen, sagte Van Gelder. „Da geht es anderen Vereinen sicherlich schlechter.“ Man könne nur hoffen, dass alle ehrenamtlichen Strukturen, die dem Mendener Brauchtum verpflichtet sind, die Corona-Krise überstehen.