Hagen. Mit umfangreichen DNA-Proben, die die Polizei ab Montag im Bereich der Bülowstraße nehmen will, wollen die Ermittler einem Mann mittleren Alters auf die Spur kommen, der seit Mai 2008 in Hagen und Iserlohn drei junge Frauen vergewaltigt hat und bei drei weiteren Frauen versucht hat, sie sexue

Insgesamt 30 Beamte sind im Einsatz und werden Männer, die mit dem Profil des Täters übereinstimmen, um die Abgabe einer freiwilligen Speichelprobe bitten. Im Visier hat die Polizei dabei Männer, die einen Kleinwagen fahren.

„Es ist das erste Mal, dass wir in Hagen diese so genannte monekulargenetische Reihenuntersuchung durchführen”, erklärt Kriminalhauptkommissar Ralf Neumann, der die Ermittlungen leitet. „Der Gesetzgeber hat strenge Richtlinien erlassen, an die wir gebunden sind.” So werden die anonymisierten DNA-Proben lediglich mit den Spuren abgeglichen, die der Täter hinterlassen hat. Anschließend werden sie vernichtet. „Wir dürfen sie nicht auf andere Fälle übertragen.”

Gleichwohl erhoffen sich die Ermittler von der außergewöhnlichen Maßnahme zumindest, dass sie den Täterkreis erheblich einschränken können. „Wir appellieren an die männliche Bevölkerung, uns zu unterstützen”, sagt Ralf Neumann, „der Erfolg einer solchen Untersuchung hängt ganz erheblich davon ab, wie viele Personen bereit sind, eine Probe abzugeben.”

Vorangebracht hat die Polizei eine Fallanalyse, die die Hagener beim Landeskriminalamt in Auftrag gegeben haben. Seither gehen die Ermittler davon aus, dass der Vergewaltiger einen „Ankerpunkt” im Bereich Bülowstraße hat. „Das bedeutet nicht automatisch, dass er dort wohnt”, sagt Neumann, „vielleicht hat er dort auch nur seine Arbeitsstelle oder besucht Freunde oder Verwandte.”

Bei den Vergewaltigungen hat der Täter den Frauen jeweils mit einer Schusswaffe gedroht, ihnen dann die Augen verbunden und sich an ihnen vergangen. Erstmals schlug er am 16. Mai 2008 in einem Hinterhof zwischen Bülowstraße und Blücherstraße zu. Opfer war eine 21-Jährige, die zu Fuß auf dem Rückweg aus dem Funpark war.

Bei seiner zweiten Tat in Hagen war am Tag vor Heiligabend am Hengsteysee eine 16-Jährige das Opfer. Wieder drohte der Vergewaltiger mit einer Schusswaffe und verband dem Mädchen die Augen. Am 27. Mai scheiterte die Vergewaltigung einer 26-Jährigen an einem Fußweg unterhalb der Stadthalle daran, dass sich die Frau zur Wehr setzte. Sechs Taten und Versuche werden mit dem Täter in Verbindung gebracht, weitere können nicht ausgeschlossen werden. Hinweise nimmt die Polizei unter  Tel. 986-2066 entgegen.