Kreis Olpe. Die Freibäder im Kreis Olpe bereiten sich auf die Saison vor. Doch im Mai geht es noch nicht los. Wie ist die Perspektive für den übrigen Sommer?

Bald ist er da: der Sommer. Damit beginnt auch die Saison für die Freibäder. Doch mit der anhaltenden Pandemie wird es zum zweiten Mal in Folge ein holpriger Start für die Betreiber im Kreis Olpe. Welche Regeln in den Freibädern gelten werden und ab wann geöffnet wird, ist derzeit noch unklar. Vor Corona fiel der Startschuss für die Freibadsaison meistens Mitte Mai; der Termin wird sich in diesem Jahr wohl wieder verschieben.

Zumindest theoretisch wäre das Freizeitbad Olpe ab dem 22. Mai einsatzbereit. Das Wasser im Außenbereich wurde bereits in der vergangenen Woche abgelassen, das Schwimmbecken am Freitag und Samstag gereinigt. Am 10. Mai sollen Wasserproben entnommen werden, um die Hygiene zu überprüfen. „Wir bereiten uns auf eine Freibadöffnung vor, so dass es im Prinzip sofort losgehen kann, sobald das Verbot im Rahmen der Corona-Schutzverordnung aufgehoben wird“, sagt Ingo Ehrhardt, Geschäftsführer der Olper Bäderbetriebe.

Wann das sein wird – fraglich. Denn wie aus der aktuellen Verordnung hervorgeht, sollen Freizeiteinrichtungen – wozu Schwimmbäder gehören – auch noch bei einer Inzidenz von unter 100 geschlossen bleiben. Eine Ausnahme gilt beispielsweise für Sport auf Sportanlagen unter freiem Himmel – allerdings auch nur in Form von Einzelunterricht oder in einer Gruppe von höchstens 20 Kindern bis 14 Jahre.

Schwimmunterricht: Nachfrage aus Schulen

Es habe vereinzelte Nachfragen von Schulen gegeben, ob der Schwimmunterricht im Olper Schwimmbad stattfinden könne, so Ehrhardt. „Aber das Bad quasi nur für eine Schulklasse fit zu machen, macht wirtschaftlich einfach keinen Sinn.“

Zwischen dem 30. Mai und dem 2. November habe es im Vorjahr nur einen eingeschränkten Betrieb gegeben, sprich begrenzte Besucheranzahl, dafür einen hohen Reinigungs- und Desinfektionsaufwand. „Aber das hat sich nicht wirklich bewährt, die Kosten sind einfach zu hoch. Das werden wir so nicht mehr machen“, betont Ehrhardt.

Auch wenn es noch keine konkrete Öffnungsperspektive gebe, habe man sich dazu entschieden, alle Vorkehrungen für den traditionellen Start am Pfingstwochenende zu treffen. „Es wäre fatal, wenn irgendwann entschieden wird, dass wir für negativ Getestete, Geimpfte und Genesene öffnen dürfen und dann erst aktiv werden“, so Ehrhardt.

Tatsächlich seien in diesem Hinblick aber auch noch keine Nachfragen eingegangen.

Erst, wenn alle Impfangebot erhalten

Traditioneller Start im Naturbad Veischedetal ist Christi Himmelfahrt, in diesem Jahr also am 13. Mai. Otto Hoffmann, Vorsitzender des Trägervereins, ist skeptisch, dass sich dieser Termin einhalten lässt. Die Planungsunsicherheit, die sich durch den politischen Kurs in der Pandemie ziehe, sei frustrierend. Drei Monate Vorlaufzeit brauche der ehrenamtlich geführte Verein, um das Freibad einsatzbereit zu machen. Dazu gehören Kennzeichnungen, das Erstellen von Nachverfolgungsbögen, das Sperren von Duschen und abseits der Pandemie-Hygieneregeln natürlich auch die Reinigung des Beckens und Pflegearbeiten auf dem Gelände. „Das heißt, wir müssen sämtliche Kosten und Mühen investieren, auch auf die Gefahr hin, dass das Bad komplett zu bleiben könnte“, macht Hoffmann deutlich.

Das zunehmende Impftempo und die Diskussion darüber, ob und inwieweit Geimpfte Freiheiten zurückerlangen, beobachtet auch Otto Hoffmann. Dazu hat er aber eine klare Meinung: „Für mich wäre das eine Ungerechtigkeit, solange nicht alle ein Impfangebot erhalten haben.“ Und das werde noch Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern.