Märkischer Kreis. Der Leiter des Impfzentrums in Lüdenscheid hat kein Verständnis für die zwischenzeitlich gestoppten Corona-Impfungen mit Astrazeneca.
Dr. Gregor Schmitz ist medizinischer Leiter des Impfzentrums im Märkischen Kreis. Der Arzt aus Balve bezeichnet den derzeitigen Impfstopp mit dem Astrazeneca-Vakzin als einen „der größten Fehler im Kampf gegen die Pandemie“.
Man befinde sich derzeit in einem sogenannten „Rolling Rreview“-Verfahren, erklärt Schmitz. „Das heißt, dass auch jetzt noch ständig eine Neubewertung aller zugelassenen Impfstoffe mit zunehmenden Erkenntnissen erfolgt.“ Diese Neubewertung sei zwar gut und richtig, in Hinblick auf den plötzlichen Impfstopp mit Astrazeneca hält der Arzt das Ganze allerdings nicht für gerechtfertigt. „Insbesondere wenn man die Zahl der Impfungen, die jetzt beschriebenen möglichen Nebenwirkungen und die Zahl der tatsächlichen Covid-19 Toten in Relation setzt. Ich glaube, dass durch den Impfstopp mehr Menschen sterben werden als durch eine Impfung mit dem Astrazeneca Impfstoff“, sagt der medizinische Leiter des Impfzentrums in Lüdenscheid. Zudem befürchtet Gregor Schmitz bei der Wiederaufnahme der Impfungen einen massiven Vertrauensverlust in den Impfstoff, der in seinen Augen zu einer „Abnahme der Impfbereitschaft führen wird“.
Vorgaben im Märkischen Kreis direkt umgesetzt
Dennoch ist sich der Balver Arzt darüber bewusst, dass er sich, unabhängig von seiner eigenen Meinung, an die Vorgaben des Gesundheitsministeriums halten muss. Daher wurde der Impfstopp auch im Lüdenscheider Impfzentrum direkt umgesetzt. „Während wir alles daran gesetzt haben, die Impfzahlen im Impfzentrum so weit es ging zu steigern – bis 1100 Impfungen konnten wir zuletzt täglich durchführen - steht uns jetzt noch der Impfstoff für circa 550 Personen pro Tag zur Verfügung“, beklagt der medizinische Leiter.