Menden. Schon vor dem angekündigten Schließungstermin am 31. Mai gingen bei Real in Menden die Lichter aus. Und wie geht’s jetzt weiter am Standort?
Wer noch auf ein letztes Schnäppchen hoffte oder sich von der Kassiererin verabschieden wollte„der wurde enttäuscht. Der Real-Markt in Menden hat einige Tage vor dem geplanten letzten Verkaufstag am 31. Mai bereits endgültig geschlossen.
„Der Abverkauf ging schneller als erwartet. Das erleben wir bundesweit“, sagt Sprecher Markus Jablonski. Es gebe einen Zeitpunkt, ab dem es sich nicht mehr lohne, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Und dieser Punkt sei in Menden bereits früh erreicht gewesen. Real schloss am Samstagabend zum üblichen Betriebsende.
+++ Auch interessant: Geldautomat bei Real gesprengt: Warum die Täter scheiterten +++
Marke Real verschwindet schnell komplett aus Menden – Schilder kommen ab
Für die Angestellten stünden an den letzten Tagen jetzt noch einige Aufräum- und Ausräumarbeiten an.„Einige Arbeiten können erst erledigt werden, wenn der Betrieb beendet ist“, erklärt der Sprecher. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten bereits Dutzende Standorte in Deutschland abgewickelt.
Was passiert mit der restlichen Ware? Es gebe nicht mehr allzu viel, das noch zu verwerten ist, erklärt Jablonski. „Das sind wirklich Kleinstmengen.“ Der Bestand an Frischware sei bereits lange zurückgefahren worden. „Was noch umgelagert werden kann, wird umgelagert.“ Reste an Frischware werde beispielsweise an Tafeln weitergegeben.
Kaufland redet nicht im Detail über Pläne für den Standort
Noch immer ist nicht klar, wie es mit dem Markt weitergeht. Zunächst wird Real noch einen Umbau übernehmen. So ist zumindest die Ankündigung. Dazu gehört im ersten Schritt, dass die Marke komplett aus Menden verschwinden wird. Schilder werden abgenommen und verschrottet. „Das ist unser Verantwortungsbereich“, sagt Markus Jablonski.
Wie es dann weitergeht, steht weiter in den Sternen. Kaufland hat wie berichtet den Standort gekauft. Der Neckarsulmer Konzern (Schwarz-Gruppe) äußert sich aber nicht dazu, wie die Verkaufsflächen genutzt werden sollen. Eine zweite Mendener Filiale wird in Branchenkreisen für möglich gehalten. Kaufland hatte selbst gegenüber der Redaktion erklärt, dass der bestehende Standort in Bösperde nicht geschlossen werden soll.
Mitbewerber Globus sagte zwischenzeitlich für die Übernahme ab
Auf WP-Anfrage erklärt der Konzern gebetsmühlenartig, dass man erst darüber kommunizieren könne, wenn man selbst darüber Bescheid wisse, wie es mit dem Standort weitergeht. Ursprünglich stand die Mendener Filiale nicht mit auf der Liste der Kandidaten, die Kaufland zur Übernahme beim Kartellamt angemeldet wurde. Ob es jetzt binnen Monaten oder Jahren – oder überhaupt nicht – am Real-Standort zu einer Eröffnung kommt, steht in den Sternen.
Die Mendener Real-Filiale war nach dem Verkauf der Warenhauskette durch den Metro-Konzern an den Investor SCP auf einer Liste von Rest-Filialen gelandet. Für diese Filialen gab es nur noch eine Bestandsgarantie über zwei Jahre. Zwischenzeitlich galt die Warenhauskette Globus als sicherer Übernahmekandidat. Globus sagte aber ab. Und auch andere Ketten wie Edeka und Rewe zeigten kein Interesse. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte scharf, dass es trotz grundsätzlich guter Job-Perspektiven für die oft langjährigen Angestellten keinen sauberen Übergang gebe.