Hagen. 1998 wurde die Filiale von Staples in Hagen eröffnet. Bald ist am Standort Schluss. Das sind die Gründe.

24 Jahre lang haben zahlreiche Hagener ihren Bürobedarf bei Staples in Eckesey gedeckt. Damit ist bald Schluss. Infolge der Insolvenz des Büroartikel-Händlers wird die Filiale in der Becheltestraße bald ihre Pforten schließen – und ein Stück Hagener Einzelhandelsgeschichte geht zu Ende.

Alle 40 Filialen von Staples in Deutschland schließen – betroffen von der Pleite sind rund 700 Mitarbeiter. Am Standort in Hagen sind dem Vernehmen nach rund zehn Beschäftigte tätig. Im Ruhrgebiet gibt es weitere Filialen, neben Hagen etwa in Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen oder Essen.

Wann die Filiale in Hagen geschlossen wird, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich wird es im Juni so weit sein. Das Kopiercenter und die Postagentur, die sich bei Staples befinden, werden schon Ende Mai geschlossen.

Filiale in Hagen 1998 eröffnet

Die Staples-Filiale in Hagen wurde 1998 eröffnet. Derzeit läuft der Ausverkauf, alle Artikel sind zum Teil stark rabattiert, in einigen Regalen herrscht bereits gähnende Leere. Durch den Ausverkauf sollen die Löhne der Beschäftigten so lange wie möglich gesichert werden, nach der Schließung müssen sie sich einen neuen Job suchen.

Einen Termin für den letzten Öffnungstag bei Staples in Hagen gibt es noch nicht.
Einen Termin für den letzten Öffnungstag bei Staples in Hagen gibt es noch nicht. © WP | Michael Kleinrensing

Die Marke Staples gehört in Deutschland seit 2019 nicht mehr zum gleichnamigen US-Konzern, sondern der niederländischen Büromarkt-Kette Office Centre. Das Unternehmen hatte Anfang Februar Insolvenzantrag für seine deutsche Tochter beim Hamburger Amtsgericht gestellt. Der von diesem bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz von White & Case schaffte es nicht, bis Ende April einen Käufer zu finden, er habe „kein Angebot für eine langfristige Fortführung der Staples-Märkte“ erhalten, teilte er mit.

Geschäftsmodell leidet unter Corona

Die Geschäftsführung macht die Pandemie mit ihren Lockdowns verantwortlich für die Pleite. „Für alle Mitarbeitenden ist es ausgesprochen schmerzhaft, zu erleben, dass ein eigentlich gesundes und profitables Geschäftsmodell – bedingt durch die Corona-Situation – in diese Lage gekommen ist und am Ende nicht zu retten war“, sagte Office-Centre-Deutschlandchef Oliver Lux.

Die Staples-Märkte mit ihren Schreibwaren, Büroartikeln, Schreibtischmöbeln, Computern und Kopiercentern waren abhängiger vom stationären Verkauf als andere Handelsketten. Staples konnte die Verluste durch die Lockdowns nicht durch stärkere Onlineumsätze kompensieren.