Menden. Menden hat am Montag eine Corona-Inzidenz von 3,8. Doch die Inzidenz von Werdohl mit mehr als 300 sorgt für einen höheren Kreis-Durchschnitt.

Die Inzidenz in Menden und im Märkischen Kreis ist vergleichsweise niedrig – allerdings gibt es einen Ausreißer, der die Durchschnitts-Inzidenz des Kreises verschlechtert. In Werdohl liegt die Sieben-Tages-Inzidenz am Montag bei 305,8!

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Zum Vergleich: In Menden liegt die Inzidenz am Montag bei 3,8, in Balve sogar bei 0. Auch Hemer steht mit knapp 14,7 vergleichsweise gut da. Wenn die Stadt-Inzidenz ausschlaggebend wäre, hätte es in Menden und in Balve also schon längst weitergehende Lockerungen gegeben. So aber gilt, dass sich Mendener und Balver noch in Geduld üben müssen.

Wieso hat Werdohl im Moment einen derart hohen Inzidenzwert? „In der Stadt Werdohl liegt die Inzidenz aktuell mit 305,8 deutlich über den Zahlen anderer Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis sowie deutlich über der Kreisinzidenz (43,4)“, bestätigt Kreissprecher Alexander Bange auf Nachfrage der Westfalenpost. Indes seien weder Hotspots noch ein sogenanntes „Superspreader-Event“ für die hohe Inzidenz erkennbar verantwortlich.

Mehrere Großfamilien betroffen

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Von den Corona-Neuinfektionen seien mehrere Großfamilien betroffen. „Entsprechende Wohnverhältnisse sind möglicherweise mit ein Grund dafür, warum sich hier die im Kreis vorherrschende und ansteckendere britische Virusmutation B.1.1.7 schneller verbreiten konnte“, vermutet Alexander Bange. Der Märkische Kreis befinde sich im engen Austausch mit der Stadt Werdohl, um die Situation zu analysieren.

Da die verstärkte Virusverbreitung sich zurzeit lokal auf das Stadtgebiet Werdohl beschränke, obliege der Stadt Werdohl die Entscheidung, „ob und in welchem Umfang zielgerichtete Eindämmungs- und Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden“, sagt Alexander Bange. Das lokal auffällige Infektionsgeschehen zeige, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, und es weiterhin dringend geboten sei, die Kontakt-, Abstands- und Hygieneregeln zu beachten.