Priorei. Die Rehbecke im Volmetal bleibt passierbar. Feuerwehr und Wirtschaftsbetrieb Hagen haben am Überflutungsort ein Provisorium eingerichtet.
Die Bewohner der Rehbecke zwischen Dahl und Priorei müssen eine Zeitlang mit einem Provisorium leben. Die Straße, die am Mittwochabend von der Becke überspült worden war, ist mittels schwerer Stahlplatten passierbar. Endgültig wieder hergestellt werden kann sie erst, wenn auch die bei der Jahrhundertflut im Sommer zerstörte Rehbecke-Brücke über die Volme erneuert worden ist.
Feuerwehr, Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) und Untere Wasserbehörde beendeten am Donnerstagabend nach 23 Stunden ihren Einsatz an der Unglücksstelle. Weil ein Rohr gebrochen war, das die Becke unter der Straße Rehbecke hinwegführt, staute sich das Wasser zu einem kleinen See und überschwemmte die Straße. Mit dem Einsatz von Sandsäcken und Pumpen konnte die Feuerwehr verhindern, dass einige Gebäude überflutet wurden. Vor allem die Löschgruppen aus Dahl und Halden leisteten ganze Arbeit.
Einsatzhäufigkeit wird zunehmen
Mit mehreren Pumpen wurden zeitweise 14.000 Liter in der Minute abgepumpt und auf der anderen Seite der Straße wieder in die Becke geleitet. Mit Ladekränen entfernten Mitarbeiter der Feuerwehr und des WBH Unrat vor dem zerstörten Rohr. Schließlich riss ein Bagger der Firma Müller die Straße auf, um das Wasser in einer oberirdischen, 40 cm tiefen Rinne weiterzuleiten. Darüber wurden, damit die Straße befahrbar bleibt, die Stahlplatten verlegt.
Michael Funke, Hochwasserexperte der Feuerwehr in Hagen, geht davon aus, dass solche oder ähnliche Einsätze zukünftig häufiger vorkommen werden: „Das ist alles eine Folge der Jahrhundertflut.“ Funke wies darauf hin, dass die Becke nur einer von rund 280 teilweise namenlosen Bächen auf Hagener Stadtgebiet ist, deren Uferböschungen beim Hochwasser im Juli zerstört wurden und die nun, sobald es stark und anhaltend regnet, Geröll und Steine mit sich reißen. „Und dadurch werden Rohre und andere Engstellen verstopft.“
„Wir müssen die Bäche im Auge behalten“
Feuerwehr, WBH und Untere Wasserbehörden setzten sich einmal pro Monat zusammen, um erforderliche Maßnahmen abzustimmen, so Funke: „Wir werden die Bäche im Auge behalten müssen.“ Der Einsatz an der Rehbecke habe aber auch gezeigt, dass die Anschaffung der 60.000 Euro teuren Hochleistungspumpe, die bis zu 6000 Liter Wasser pro Minute verarbeiten kann, Gold wert gewesen sei.
Bei der Jahrhundertflut waren viele der Bäche, die normalerweise wenig oder gar kein Wasser führen, innerhalb kürzester Zeit zu reißenden Strömen angeschwollen.