Die Zahl der Straftaten in Hagen insgesamt sinkt. Im Bahnhofsviertel ist der Trend aber nicht zu erkennen. Ein genauer Blick in die Statistik.

Bei einer Sicherheitskonferenz mit Blick auf das Bahnhofsareal vor rund zwei Wochen (diese Zeitung berichtete) war auch die Diskrepanz zwischen der gefühlten und der objektiven Sicherheit in Hagen Thema. Das Ergebnis: Die Kriminalität ist seit 2013 stark gesunken. „Wir sehen da ganz deutlich einen Trend“, erklärte Diplom-Soziologe Dr. Tim Lukas, der mit seinem Team von der Bergischen Universität Wuppertal eine erste wissenschaftliche Betrachtung des Bahnhofsareals vorgenommen hatte.

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Mit Blick auf Gesamt-Hagen mag dieser Trend auch stimmen. 2013 konnten hier noch 8.777 Straftaten nachgewiesen werden. 2020 waren es noch 7427. Damit liegt Hagen im Gegensatz zu Städten wie Wuppertal (8059), Hamm (8645), Krefeld (8867) oder Dortmund (10.500) in einem sehr positiven Bereich.

Im Bahnhofsareal allerdings kann diese Entwicklung nicht festgestellt werden. Die Zahl der Fälle von Straßenkriminalität ist in den vergangenen Jahren recht konstant geblieben. 235 waren es beispielsweise im Jahr 2020. Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist stark gestiegen. 2019 waren es 198. 2020 bereits 300.

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Auch die Top-10-Ordnungswidrigkeiten im Bahnhofsareal wurden präsentiert. Die Reihenfolge:

  • 1. Waste Watcher
  • 2. Kfz (Zwangsstilllegungen)
  • 3. Corona-Kontrollen
  • 4. Anliegerpflichten
  • 5. Gaststättenkontrollen
  • 6. sonstige Tiere
  • 7. Belästigung
  • 8. Rufbereitschaft (Psychisch-Kranken-Gesetz)
  • 9. Missbrauch städtischer Anlagen (Wildpinkeln)
  • 10. Gewerbe