Menden. In seinem Heimatland Syrien wurde sein Restaurant zweimal durch Raketen zerstört. Nun eröffnet Ibrahim Shkntana in Menden „Piz Burger Tala“.

Zweimal wurde sein Restaurant in Syrien zerstört, jetzt baut sich Ibrahim Shkntana eine neue Selbstständigkeit in Menden auf. Kürzlich eröffnete der 51-jährige Familienvater das „Piz Burger Tala“ an der Kapellenstraße (Ecke Wilhelmstraße).

Mehr als 40 verschiedene Pizzen

Auf der Speisekarte stehen mehr als 40 verschiedene Pizzen, darüber hinaus Pizzabrötchen, Käsetaschen, Pide, Salate, Wraps sowie viele Nudelgerichte und Aufläufe. Auch Burger und Hot Dogs werden in den verschiedensten Varianten angeboten.

Vor sechs Jahren aus Syrien geflüchtet

Der Name

„Piz Burger Tala“ heißt das Imbiss-Restaurant an der Kapellenstraße. Die ersten beiden Wörter stehen – das ist naheliegend – für Gerichte von der Speisekarte, also Pizza und Burger. Und wofür steht „Tala“? „Das ist meine kleine Tochter“, verrät Ibrahim Shkntana. Mithelfen kann das Mädchen indes noch nicht im Familienbetrieb. Tala sei gerade mal ein Jahr alt.

Ibrahim Shkntana ist vor sechs Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Seither hat er in verschiedenen Restaurants – zum Beispiel in Hamm und in Paderborn – gearbeitet. Bislang war er in Deutschland immer als Angestellter tätig, erzählt er, jetzt habe er sich selbstständig machen wollen, „um mein eigener Chef zu sein – so wie in Syrien“.

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In seinem Heimatland habe er zweimal ein eigenes Restaurant geführt, „aber mein Geschäft wurde von Raketen zerstört“. Ohnehin liege der Gastro-Bereich in der Familie: Auch seine fünf Brüdern haben in Syrien jeweils ihr eigenes Restaurant gehabt, berichtet er.

Viele Ladenlokale waren zu teuer

Doch bis Ibrahim Shkntana in Deutschland sein eigenes Geschäft eröffnen konnte, dauerte es. Denn viele Objekte, die zur Vermietung angeboten wurden, seien für ihn schlichtweg zu teuer gewesen, erzählt Ibrahim Shkntana. Über das Online-Portal Ebay sei er dann auf das schon länger leerstehende Ladenlokal an der Kapellenstraße 1 gestoßen. Die Mietpreis-Vorstellungen des Vermieters hätten mit seinem Budget übereingestimmt.

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Doch vor der Eröffnung lag noch eine Menge handwerkliche Arbeit: „Ich habe den Boden neu gemacht, ich habe gefliest, alles gestrichen“, sagt Ibrahim Shkntana, der in Holzwickede wohnt, und deutet in den Raum. Er habe alles selbst gemacht, nach zwei Monaten war er fertig und konnte eröffnen.

Sohn Ahmed unterstützt seinen Vater

Unterstützt wird Ibrahim Shkntana auch von seinem Sohn Ahmed. Der 19-Jährige geht noch zur Schule, macht nach seinem Realschulabschluss gerade an einer Schule in Unna sein Fachabitur: „Ich mache hier oft die Nachtschicht“, sagt Ahmed Shkntana. Er wolle seinen Vater so gut es geht unterstützen.

Anfangs lief „Piz Burger Tala“ nicht so gut, wie es sich Ibrahim Shkntana gewünscht hätte. Gerade in der Corona-Zeit „kommen nicht so viele Leute vorbei, um Essen mitzunehmen“. Dann schloss er eine Kooperation mit dem Essenslieferdienst Lieferando. Seither kämen mehr Bestellungen rein. Einziger Wermutstropfen: Pro Bestellung müsse er 20 Prozent an Lieferando abtreten, erzählt Ibrahim Shkntana. Er hofft deshalb, dass er langfristig viele Stammkunden gewinnen kann, so dass er auf Lieferando nicht mehr angewiesen sei.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, Sonntag und Feiertage 11 bis 23 Uhr; Freitag und Samstag 11 bis 1 Uhr. Kontakt: 02373-1791695 und 02373-1781344.