Hagen. Das Hagener Gesundheitsamt hat 16 Fälle der gefürchteten indischen Corona-Variante registriert. Laut RKI gibt das Anlass zur Besorgnis.
In Hagen gibt es 16 nachgewiesene Fälle der sogenannten indischen Corona-Variante (B.1.617.2 oder Delta). Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, gehen die Fälle auf vier voneinander unabhängige familiäre Ausbrüche zurück. Die Fälle wurden entdeckt, da in den Laboren stichprobenartig positive Testergebnisse per Sequenzierung auf Mutationen untersucht werden.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin zählt B.1.617.2 zu den besorgniserregenden Corona-Varianten. Dabei handelt es sich um Varianten, die sich in ihren Erregereigenschaften wie beispielsweise der Übertragbarkeit oder der Virulenz maßgeblich von den herkömmlichen Virusvarianten unterscheiden.
Zuerst in einem indischen Bundesstaat nachgewiesen
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Wie das RKI berichtet, wurde die Delta-Variante zuerst im indischen Bundesstaat Maharashtra nachgewiesen. Sie verbreitet sich zur Zeit stark in Großbritannien.
B.1.617.2 zeichne sich durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden, und durch Mutationen, die die Übertragbarkeit des Virus erhöhen könnten, so das RKI. Erste Laborexperimente und Daten von Beobachtungsstudien aus Großbritannien deuteten darauf hin, dass die Impfstoffwirksamkeit nach vollständiger Impfung etwas unterhalb der Wirksamkeit gegenüber B.1.1.7 liege.
Möglich sind schwerere Krankheitsverläufe
Vorläufige Ergebnisse aus Großbritannien wiesen zudem auf eine höhere Übertragbarkeit der indischen Variante im Vergleich zur Variante B.1.1.7 (Alpha) hin. Des Weiteren könnten Infektionen mit der Variante B.1.617.2 zu schwereren Krankheitsverläufen führen.
Um eine Stigmatisierung des jeweiligen Landes und dessen Bevölkerung zu verhindern, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Virusvarianten nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. B.1.617.2 trägt daher die Bezeichnung „Delta“.
Nach Angaben der Hagener Stadtverwaltung stehen 18 weitere Infektionen in einem Zusammenhang mit den durch Sequenzierung bestätigten Fällen, sodass auch hier der Verdacht auf die Mutation „Delta“ gegeben ist. Diese Mutante kann momentan nur per Sequenzierung (DNA-Analyse) und nicht durch eine PCR-Testung nachgewiesen werden.