Hagen-Hohenlimburg. In der Nacht zum Montag brannte die Verzinkerei von Hohenlimburger Bandstahlveredelung lichterloh. Der Schaden geht laut Polizei in die Millionen
Für Volker Bierotte war es eine kurze Nacht. Der Geschäftsführer der Firma Hohenlimburger Bandstahlveredelung (HBV) wohnt direkt neben seinem Betrieb und musste mit ansehen, wie in der Nacht zum Montag seine Produktionshalle mit der Verzinkerei in Flammen stand. „Ich kam direkt rüber und da habe ich schon gesehen, dass die Halle in Rauch stand“, berichtet Bierotte am Morgen danach. Der Brand in dem Industriebetrieb an der Oeger Straße hat einen Großeinsatz der Hagener Feuerwehr ausgelöst.
Mehrere Löschzüge rückten aus
Gegen 1 Uhr meldete der Wachschutz der Firma HBV starken Rauch in der Produktionshalle. Auch mehrere Anwohner hatten sich bei der Feuerwehr gemeldet, da die Flammen im Dunkel der Nacht im Umfeld deutlich zu erkennen waren. Schnell rückten Löschzüge der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr aus, um den Brand zu bekämpfen. Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr besetzten die Feuerwachen.
Umliegende Straßen gesperrt
Als die Einsatzkräfte eintrafen, schlugen die Flammen bereits lichterloh aus dem Hallendach. Um den Brandherd herum sicherte die Polizei den Verkehr und sperrte die Oeger Straße und die Gasstraße komplett ab. Die Flammen dehnten sich derart aus, dass das Dach der Produktionshalle teilweise einstürzte. Durch einen massiven Löscheinsatz unter anderem mit zwei Drehleitern konnte jedoch verhindert werden, dass sich das Feuer auf umliegende Gebäude weiter ausbreitet.
Für die Wasserversorgung wurden über hundert Meter Schlauchleitungen verlegt. Während der Löscharbeiten musste die nahe gelegene Bahnstrecke zwischen Hohenlimburg und Iserlohn gesperrt werden. Die Trasse wurde stromlos geschaltet.
Mehr als 50 Einsatzkräfte vor Ort
Die Feuerwehr kämpfte mit mehr als 50 Einsatzkräfte gegen die Flammen und konnte den Brand bald eindämmen. Während des Einsatzes waren keine Personen mehr in dem Gebäude. Verletzt wurde niemand. Die großflächige Rauchschwade zog direkt in den Nachthimmel über Oege. Eine Gefahr für Anwohner bestand aber nach Angaben der Feuerwehr nicht.
Ausmaß der Schäden noch unklar
Bis in den Montagmorgen stellten Einsatzkräfte der Feuerwehr mit einer Brandwache sicher, dass es nicht erneut zu Feuern in dem Gebäude kommen konnte. Dass die Feuerwehr zur Stelle war und den Brand schnell unter Kontrolle hatte, dafür zeigt sich der Geschäftsführer der betroffenen Firma dankbar. Produzieren könne sein Betrieb vorerst nicht, sagt Volker Bierotte. Nur der kleine Stanzbetrieb blieb von dem Feuer verschont.
„Erstmal ist das für uns eine Katastrophe.“ Bierotte leitet das Unternehmen seit 25 Jahren. Bisher habe er noch kein Feuer im Betrieb erlebt, wie er sagt. Immerhin: man sei versichert. Das gesamte Ausmaß und die Folgen für seine Produktion konnte er wenige Stunden nach dem Brand noch nicht abschätzen.
Verzinkung von Stahl
Derweil hat die Hagener Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf über eine Millionen Euro. Weshalb die Produktionshalle in Brand geriet, ist laut Polizei noch unklar. Die Firma Hohenlimburger Bandstahlveredelung ist seit 1981 an der Oeger Straße ansässig und besitzt unter anderem mehrere Verzinkungsanlagen. Mit zehn Mitarbeitern gehört HBV zu den kleineren Industriebetrieben vor Ort. Gleichwohl ist die Firma spezialisiert auf die Verzinkung von Stahl. In dem Betrieb werden besonders schmale Stahlbänder veredelt.