Hagen. Die Corona-Inzidenz in Hagen hat einen Rekord erreicht. Das liegt auch an einem Meldeverzug. Zudem gibt es bald keinen Impfstoff von Biontech.
Die Corona-Inzidenz in Hagen hat einen neuen Höchststand erreicht. Mit 347,7 kletterte der Wert am Montag auf einen neuen Rekord. Am Samstag lag die Inzidenz noch bei 240,1.
Ursachen für den sprunghaften Anstieg waren die zahlreichen Neuinfektionen, die das Gesundheitsamt an den letzen drei Tagen registriert hat: am Samstag 149, am Sonntag 145 und am Montag 94. Zum Vergleich: Am Montag vor einer Woche gab es nur 21 Neuinfizierte.
Gesundheitsamt holt Rückstand auf
Ursache der bis vor einer Woche niedrigen Infektionszahlen war die Tatsache, dass das Gesundheitsamt die zahlreichen Meldeeingänge nicht mehr zeitnah aufarbeiten und die betroffenen Bürger auch nicht mehr tagesgenau über ihre Ansteckung in Kenntnis setzen konnte. „Den zeitlichen Verzug holen wir gerade auf“, so Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes: „Wir haben uns am Wochenende in einem Kraftakt von fast 700 aufgelaufenen Meldungen heruntergearbeitet und sind jetzt wieder auf dem tagesaktuellen Stand.“
Wie lange die vierte Welle in Hagen anhalten wird, dazu vermag die Stadt keine Prognose zu treffen. Aus der Infektionsstatistik geht jedoch hervor, dass sich die meisten Menschen im privaten Umfeld anstecken. Dagegen stellt sich die Situationen in den Altenheimen erfreulicherweise recht entspannt dar.
Impfstoff Biontech massiv gekürzt
In Hagen stehen zurzeit Biontech, Moderna und Johnson&Johnson zur Verfügung, doch wurden die Bestellmengen von Biontech nach Angaben der Stadtverwaltung massiv gekürzt, so dass dieser Impfstoff vermutlich nicht mehr für alle notwendigen Impfungen in dieser Woche ausreichen wird.
In Nordrhein-Westfalen belegt Hagen damit den achten Platz aller 53 Städte und Landkreise (Spitzenreiter ist der Oberbergische Kreis mit einer Inzidenz von 429,2). Münster hat mit 136,9 die niedrigste Inzidenz in NRW.
Im bundesweiten Vergleich steht Hagen allerdings gar nicht schlecht da. Zahlreiche Kommunen haben weit höhere Inzidenzwerte, der Landkreis Meißen im Freistaat Sachsen sieht sich einem Wert von 2328,1 gegenüber. 32 Kommunen in Deutschland weisen derzeit einen Wert von über 1000 auf. Am entspanntesten ist die Lage im Landkreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein), wo die Inzidenz bei 90,8 liegt.