Möhnesee/Arnsberg. Das werden auch zahlreiche Arnsberger gerne hören: Früherer British Sailing Club am Südufer wird luxuriöser Standort für Reisemobile. Das planen die neuen Betreiber.

In Arnsberg ist das Interesse an Stellplätzen für Wohnmobile groß - das Angebot hingegen klein, trotz Planung zum Ausbau eines Wohnmobilstellplatzes im Stadtteil Arnsberg ab Frühjahr 2025. Da schweift der Blick fast automatisch in die Nachbarschaft - und bleibt am Möhnesee hängen: Dort, am Südufer, entsteht derzeit „Camp 13 – der Reisemobilhafen am Möhnesee“. „Das wird was Ordentliches“, meint Michael Sprenger bescheiden.

Der Soester und seine Tochter Katrin Wirz haben das traditionsreiche Gelände vom Ruhrverband erworben - und eine Phase monatelanger Ungewissheit über eine Zukunft für den dort ansässigen ehemaligen „British Möhnesee Sailing Club“ beendet. Auf dem Grundstück wird in Kürze eine Stellfläche für Reisemobile betrieben. „Der Erbbaurechtsvertrag zwischen dem Ruhrverband als Eigentümer des Areals und den neuen Betreibern wurde am 14. Januar 2025 unterzeichnet“, teilt Ruhrverbands-Sprecher Markus Rüdel dazu mit.

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Der erfahrene Tourismusunternehmer Michael Sprenger - er betreibt in Soest erfolgreich eine Wohnmobil-Vermietung und ist Inhaber des Gästehauses „Sonnenhügel“ in Möhnesee-Stockum - verrät auf Nachfrage mehr über seine Pläne für das fast 8000 Quadratmeter große Gelände.

Seit den 1950er-Jahren war es Treffpunkt und Erholungsort für Angehörige der britischen Army in NRW - blieb nach deren Abzug lang Zeit ungenutzt. Nun entstehen „komfortable Stellplätze“ - 45 an der Zahl - mit Seeblick und naturnaher Bepflanzung samt Einrichtungen zur solarbetriebenen Energieversorgung. Fein umgestaltet wird nach seinen Worten das ehemalige Clubhaus. „Darauf legen wir besonders viel Wert, um ein Stück Tradition am Möhnesee zu bewahren“, betonen Sprenger und seine Tochter.

Trend geht zum „Glamping“

Im Gebäude finden Urlauber künftig einen großen Freizeitraum, einen SB-Kiosk mit reichhaltigem Angebot sowie kostenfrei nutzbare sanitäre Anlagen (Duschen und Toiletten). Wer mehr Intimsphäre wünscht, kann eines der Mietbadezimmer nutzen, die ebenfalls geplant sind. Der Clou: eine geräumige, an das Gebäude grenzende „Sundowner-Terrasse“, von der aus sich ein toller Blick über den See auftut; und die zum Chillen nach dem Schwimmen einlädt. Ein privater Badestrand rundet das Ganze ab.

Ein wenig Geduld braucht es noch: Die Eröffnung ist für Herbst 2025 geplant. „Wir sind stolz, dieses geschichtsträchtige Gelände in eine attraktive Anlaufstelle für Wohnmobilisten verwandeln zu können“, sagt das Betreiber-Duo. „Es liegt uns am Herzen, die Tradition des Geländes zu bewahren und gleichzeitig den Bedürfnissen heutiger Reisender gerecht zu werden“, erklärt Michael Sprenger. Schließlich gehe der Trend längst weg vom bloßen Camping hin zum komfortablen „Glamping“. Eine wichtige weitere Veränderung: Das ebenfalls auf dem Gelände stehende frühere Unterkunftsgebäude wird wie geplant abgerissen.

Gelände ehemaliger British Sailing Club am Möhnesee
Das Gelände des ehemaligen British Sailing Clubs am Möhnesee aus der Luft. Wie die Markierung zeigt, gab es Pläne des ADAC, auf der Fläche einen Mobilheimstellplatz zu realisieren, doch diese wurden Ende 2023 aufgegeben. Nun kommen die Reisemobile doch noch. © WP | ADAC

Zur Vorgeschichte: Einige Zeit nach Abzug der Briten gab es schon einmal Pläne des ADAC, auf der Fläche einen Mobilheimstellplatz zu realisieren, doch diese wurden Ende 2023 aufgegeben. Danach hatte sich der Ruhrverband über mehrere Monate vergeblich um eine dem Bebauungsplan entsprechende Folgenutzung bemüht - und im Sommer 2024 entschieden, die Fläche durch einen Bauzaun in nord-südlicher Richtung in zwei Teile zu teilen. Der westliche Teil, der im Wesentlichen aus Wiesenflächen besteht, wurde bis auf Weiteres der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das ist bald Geschichte - unmittelbar nach Abriss des Unterkunftsgebäudes verschwindet dieser Zaun. Die neuen Betreiber nutzen dann die gesamte Fläche für ihren „Reisemobilhafen“.

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Wie froh man beim Ruhrverband über die Lösung ist, betont Constanze Millat: „Uns wurde ein überzeugendes Konzept präsentiert, das dem bestehenden Bebauungsplan entspricht und ein zusätzliches touristisches Angebot an der Möhnetalsperre schafft.“ Nach der langen Zeit, in der dieses Grundstück gewissermaßen brachlag, sei diese neue Entwicklung sehr erfreulich, so die Gruppenleiterin Liegenschaftsverwaltung weiter.

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