Hochsauerlandkreis/Kreis Soest. Der Aufsichtsratsvorsitz der Südwestfalen-Agentur wechselt von Soest nach Meschede. Was die Agentur für die Region tut - und was der neue Vorsitzende dazu sagt.

Der Jahreswechsel bedeutet bei der Südwestfalen-Agentur auch „Stabwechsel“: Die Soester Landrätin Eva Irrgang - Aufsichtsratsvorsitzende dieser GmbH im vergangenen Jahr - und HSK-Landrat Dr. Karl Schneider als Nachfolger - ziehen, gemeinsam mit der Geschäftsführung der Agentur, eine positive Bilanz für 2024 – und schauen voraus auf ein besonderes Jahr 2025.

Die Erfolgsgeschichte läuft aber schon viel länger. Im Jahr 2008 gegründet und getragen von den fünf Landkreisen Südwestfalens (Olpe, Soest, Siegen-Wittgenstein, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis) sowie vom Verein „Wirtschaft für Südwestfalen“, hat die Südwestfalen-Agentur zahlreiche Projekte und Schwerpunkte umgesetzt und so starke Wahrnehmung in der Region erhalten. Jüngste Erfolge: Mehr als 80 Millionen Euro Fördergelder wurden für Regionale 2025 und das Bundesmodellvorhaben Smart Cities generiert.

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Warum ein „besonderes Jahr 2025“? Das verrät der neue Mann im „Chefsessel“: Besonders, denn schließlich stehe 2025 im Zeichen des Präsentationsjahres der Regionale 2025, sagt Schneider. „Darin zeigt die Region Südwestfalen, welche digitalen und nachhaltigen Lösungen sie entwickelt hat; von Mitte 2025 bis Mitte 2026 stehen die Projektverantwortlichen und ihre Projekte im Vordergrund“, führt der HSK-Landrat weiter aus. Sie alle engagierten sich auf unterschiedliche Weise dafür, das Leben, Wohnen und Arbeiten in der Region zukunftsfest aufzustellen. Geplant sind zahlreiche Veranstaltungen und Formate, u.a. Entdeckungstouren, Besuche auf Stadtfesten mit dem Regionale-Mobil sowie eine Aktion, bei der Bürger Gastgeber für Regionale-Projekte werden können. Der offizielle Auftakt zum Präsentationsjahr erfolgt am 11. Juni 2025 im Sauerland-Museum Arnsberg mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach. Zu seinem Amtsantritt als Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen-Agentur GmbH hat die Redaktion dem Landrat des Hochsauerlandkreises drei Fragen gestellt.

Hier die Antworten von Dr. Karl Schneider:

1. Welche Bedeutung hat das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden innerhalb der Struktur der Südwestfalen-Agentur – und für Sie persönlich?

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Arbeitsgemeinschaft Südwestfalen koordiniert die wesentlichen und strategischen Themen zur Vorbereitung und Entscheidung im Aufsichtsrat. Er hält Kontakt zu den wesentlichen Akteuren der Region. Zurzeit steht die Neuausrichtung der Agentur ab 2027 auf der Agenda. Sie bedarf der Abstimmung mit den Gremien und Gesellschaftern. Für mich stellt diese Arbeit eine große Herausforderung dar, weil am Ende die bisher erfolgreiche Arbeit für Südwestfalen fortgeführt und weiterentwickelt werden muss.

2. Die Regionale ist ein Leuchtturmprojekt für die Agentur – welche Impulse gab und gibt die Regionale der Region - und speziell dem HSK?

Neben der Regionale ist der gemeinsame Auftritt von Kreisen und der Wirtschaft im Bereich des Regionalmarketings von besonderer Bedeutung. Wir im HSK bearbeiten gemeinsam mit der Agentur das Rückkehrprojekt „Heimvorteil“ und sind auf verschiedenen Ebenen beim Thema Fachkräftesicherung aktiv, z.B. auf Messen auch außerhalb der Region und auf Events in der Region.

3. Ihre Amtszeit als Landrat endet mit der Wahl im Herbst 2025 – wie sieht es danach mit dem Aufsichtsratsvorsitz aus?

Meine Amtszeit endet am 31. Oktober 2025. Danach geht für zwei Monate der Vorsitz an meinen Nachfolger. Der Vorsitzende für 2026 wird der Landrat des Märkisches Kreises.

Bleibt der Blick auf das vergangene Jahr - den übernimmt Eva Irrgang. Im Zuge der Regionale habe man 35 Projekte aus Stadtentwicklung, Kultur, Bildung, Wirtschaft, Digitale Kompetenzen, Mobilität und anderen Bereichen zur Umsetzungsreife gebracht, so die Landrätin des Kreises Soest. Dafür seien mehr als 70 Millionen Euro Fördermittel in die Region geflossen. Eng verknüpft mit der Regionale 2025 ist das Modellvorhaben „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ - mit einem zusätzlichen Förderbudget von gut 13 Millionen Euro. Mit den letztgenannten Fördermitteln bringe man - mit digitalen Hilfsmitteln - neue Lösungen für die nachhaltige Entwicklung der Städte, Gemeinden und Dörfer auf den Weg - z.B. „smarte Zebrastreifen“. Neben den „5 für Südwestfalen“ - Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest - haben sich 22 weitere Städte und Gemeinden aus Südwestfalen dem Netzwerk angeschlossen, tauschen sich in der „Smart Cities Schule“ aus. Großes Ziel für 2025 sei es, die Arbeit in einem „Smart Region Hub“ zu verstetigen, um Städten ganz praktische Hilfe zu bieten, funktionierende Lösungen bei sich anzuwenden, so die scheidende Aufsichtsrats-Chefin.

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„Der südwestfälische Weg“

Dieses Miteinander wie etwa bei Smart Cities werde in Südwestfalen geschätzt und auch überregional wahrgenommen, betont Eva Irrgang: „Weil das Miteinander nicht selbstverständlich ist und aus Deutschland und dem Umland immer wieder Anfragen zu Zusammenarbeit, Projekten und Strukturen in Südwestfalen kommen, plant die Südwestfalen Agentur für Frühjahr 2025 die Veröffentlichung ‚Der südwestfälische Weg‘ “.

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