Arnsberg. Arnsberg ist vielfältig. Genau deswegen muss über die großen Stadtfeste und Veranstaltungen - gerade im Jahr des Stadtjubiläums - vorher organisiert gesprochen werden.

Muss das sein? Nein, muss es nicht! Und dabei ist nicht grundsätzlich das Kern-Problem, dass sowohl Frühlingsfest Neheim und Käsemarkt Hüsten als auch Fresekenmarkt Neheim und Hüstener Herbst an jeweils ein und demselben Wochenende stattfinden, sondern dass darüber vorher nicht gesprochen wurde. Das wirft nämlich ein schlechtes Licht darauf, wie es um das Miteinander und das Gemeinsam in der Stadt Arnsberg im Jahr des 50. Bestehens dieser zuweilen eigenartigen Kommune mit ihren drei großen Siedlungsschwerpunkten Neheim, Hüsten und Arnsberg bei allen positiven Ansätzen in den kniffligen Detailfragen wirklich bestellt ist.

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Es gibt gute Argumente auf beiden Seiten. Natürlich kann man sich fragen, ob Neheim als große Einkaufsstadt auf den wohl attraktivsten Frühlingstermin für einen verkaufsoffenen Sonntag zugunsten einer ja leider nur noch überschaubaren Einkaufslandschaft in Hüsten verzichten muss. Natürlich muss man wissen, dass aber gerade in Hüsten mit viel Leidenschaft, bürgerschaftlichem Engagement und auch finanziellem Einsatz um das Verbliebene und die Attraktivität des Ortsteils gekämpft wird. Natürlich funktioniert ein eine spezielle Kundschaft anziehenden Käsemarkt in Hüsten auch dann, wenn zeitgleich Frühlingsfest in Neheim ist. Natürlich will Hüsten sich aber auch nicht als „Beiwerk“ zum Neheimer Frühlingsfest vereinnahmt sehen, sondern auch terminlich ein Alleinstellungsmerkmal behalten. Andernfalls könnte der Käsemarkt ja gleich nach Neheim umziehen.

Martin Haselhorst, Redaktionsleiter WP Arnsberg/Sundern.

 
 
Martin Haselhorst, Redaktionsleiter WP Arnsberg/Sundern.     © WP | Funke Foto Service

Dass jetzt noch Gespräche dazu laufen sollen - mit Verwaltung und gegebenenfalls auch Politik - ist schlichtweg zu spät. Die Termine sind auf allen Seiten kommuniziert, die Verträge mit Händlern und Schaustellern geschlossen, die Planungen angelaufen und der Ärger ist entfacht. Eine Stadt, die im 50. Jahr ihres Bestehens mehr zusammenwachsen will, muss über solche Termine gemeinsam frühzeitig und organisiert (und nicht zufällig) in den Austausch kommen - so wie es im Kleinen in jedem Dorf im Ortsvereinsring auch passiert und meist gelingt. Insbesondere nachdem im Vorjahr das gleiche Thema schon für Unmut gesorgt hatte und da noch alle Seiten dennoch deeskalierend aufgetreten waren, hätte für 2025 eine rechtzeitige und einvernehmliche Terminabsprache - auch unter Einbindung und Moderation des Stadtmarketings - angesetzt werden müssen.

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Auch dabei hätte herauskommen können, dass die Veranstaltungen gemeinsam stattfinden sollen oder müssen. Diskutiert worden wäre auch dann, Ärger und Schuldzuweisungen über alte Gräben zwischen Neheim und Hüsten hinweg aber hätten vermieden werden können.

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